Ex-Infineon-Chef Schumacher schwer belastet

Der Kaufmann Udo Schneider, der bis 2004 das Motorsport-Sponsoring von Infineon betreut hatte, sagte dem Bericht zufolge bei der Staatsanwaltschaft aus, er habe Schumacher über Jahre hinweg insgesamt mehrere hunderttausend Euro in bar gegeben. Er habe mit dem Geld Schumachers Rennsport-Leidenschaft finanzieren und sich den Konzernchef so gewogen halten wollen.

Schlüsselrolle in einer Korruptionsaffäre
Diese Aussage wolle Schneider dem Bericht zufolge am kommenden Montag vor dem Landgericht München I wiederholen. Dort ist der Kaufmann, der seit über einem Jahr in Untersuchungshaft sitzt, wegen Schmiergeldzahlungen an frühere Infineon-Vorstände angeklagt. Schneider spielt die Schlüsselrolle in einer Korruptionsaffäre, die Infineon seit langem belastet. Ein anderer Ex-Vorstand, Andreas von Zitzewitz, gestand frühzeitig, von dem Kaufmann geschmiert worden zu sein. Schumacher dagegen hat bisher stets beteuert, nie auch nur einen Cent genommen zu haben. Das gelte nach wie vor, sagte ein Sprecher Schumachers am Donnerstag.


Kehrtwende
Die Staatsanwaltschaft ermittelt bereits seit über einem Jahr gegen Schumacher. Schneider hatte bisher nur zugegeben, dem damaligen Infineon-Vorstand Andreas von Zitzewitz Geld gegeben zu haben. Schmiergeldzahlungen an Schumacher hatte Schneider bis vor einer Woche verneint. Auslöser für die Kehrtwende war offenbar eine Aufforderung des Gerichts, vollständig auszupacken. Ansonsten hätten Schneider, der vor Gericht bislang weitgehend schwieg, dem Vernehmen nach mehr als fünf Jahre Freiheitsstrafe gedroht. (awp/mc/gh)

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