EZB dringt auf Reform der Finanzmärkte

Nur so könne die Widerstandsfähigkeit der Volkswirtschaften erhöht werden. «Das ist eine sehr wichtige Phase, die unsere ganze Aufmerksamkeit erfordert.» Neue Krisen könne sich die Staatengemeinschaft nicht leisten. «Diesseits wie jenseits des Atlantiks wurden 27 Prozent des BIP vom Steuerzahler in die Hand genommen, um eine Depression zu vermeiden. Wir haben das einmal getan, wir werden das nicht ein zweites Mal tun», sagte Trichet bei der Konferenz «Die EZB und ihre Beobachter». Die EZB sei absolut nicht der Meinung, dass eine Verringerung staatlicher Ausgaben das Wirtschaftswachstum bremsen werde.


Strengere Regulierung notwendig
«Die Auswirkungen der Finanzkrise lassen keinen Zweifel an der Notwendigkeit einer strengeren Regulierung und Aufsicht», betonte Trichet. Notwendig seien mehr Transparenz im Finanzsystem, bessere Regulierung, weniger riskante Geschäfte. EZB-Direktoriumsmitglied Lorenzo Bini-Smaghi sagte, es sei ein klarer Fehler zu glauben, es werde trotz aller Regulierungsbemühungen keine weiteren Krisen geben. «Nicht alle haben ihre Lektion gelernt.» Umso wichtiger sei die Vorbereitung auf künftige Krisen: «Wir brauchen ein Krisenmanagement, auch wenn es hier keine einfachen Lösungen gibt.»


Stresstests: «Wichtiger Schritt in richtige Richtung»
Die geplante Veröffentlichung der Ergebnisse der jüngsten europaweiten Tests zur Krisentauglichkeit von Banken («Stresstests») nannte Trichet einen wichtigen Schritt in die richtige Richtung: «Diese Tests werden die Transparenz erhöhen und das Vertrauen von Investoren in den europäischen Bankensektor steigern.» (awp/mc/ps/10)

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