EZB: Stabilitätsziel wird 2006 und 2007 verfehlt

Damit sei er «nicht zufrieden», sagte der im Direktorium der Europäischen Zentralbank (EZB) für Volkswirtschaft zuständige Stark in einem Interview des «Handelsblatt» (Montagausgabe). Gründe für diese Entwicklung seien der hohen Ölpreis und die Erhöhung der Mehrwertsteuer im kommenden Jahr. Die Glaubwürdigkeit der EZB habe unter der Entwicklung bislang nicht gelitten. Jedoch sehe er das Risiko, dass sich die Inflationserwartungen «auf höherem Niveau verfestigen» könnten, «wenn sich an den Märkten fälschlicherweise der Eindruck durchsetzen sollte, dass die EZB auf Dauer eine Teuerung von über zwei Prozent toleriert».


Steigenden Bedeutung der Inflationsrate in der öffentlichen Meinung
Stark rechnet mit einer steigenden Bedeutung der Inflationsrate in der öffentlichen Meinung. «Bei einer Teuerung von durchschnittlich 1,8 Prozent bleiben von 1.000 gesparten Euro in 30 Jahren real noch 568 Euro übrig», sagte Stark. Bei einer Inflationsrate von 2,5 Prozent seien es nur 477 Euro. Daher werde die Teuerungsrate umso wichtiger, je mehr die jungen Menschen für ihr Alter vorsorgen müs sten. Dass eine Erhöhung des Leitzinses die wirtschaftliche Entwicklung im Euro-Raum beeinträchtigt, erwartet Stark nicht. Der Aufschwung habe an Breite gewonnen und sei «ziemlich robust». (awp/mc/gh)

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