EZB:Schrittweise Straffung der Geldpolitik notwendig
Der EZB-Rat hatte vor einer Woche den Schlüsselzins zum vierten Mal seit Dezember 2005 angehoben und von 2,75 auf 3,00 Prozent heraufgesetzt. Damit will die Notenbank die hohe Inflation bekämpfen, die von den Rekordölpreisen angeheizt wird. Die Teuerung hatte im Juli mit 2,5 Prozent weiter über der Zielmarke von knapp unter zwei Prozent verharrt. Auch wegen der gut laufenden Konjunktur hält die EZB das bislang niedrige Zinsniveau nicht mehr für notwendig.
Zinsniveau nach wie vor niedrig
Das Zinsniveau bezeichnetedie EZB auch nach der erneuten Anhebung als «nach wie vor niedrig». Es stimuliere weiterhin das Wirtschaftswachstum. «Vor diesem Hintergrund wird der EZB-Rat auch künftig alle Entwicklungen sehr genau verfolgen, um Preisstabilität auf mittlere bis längere Sicht zu gewährleisten», hiess es im Monatsbericht. Die Aussagen decken sich mit denen von EZB-Präsident Jean-Claude Trichet vor einer Woche auf der Pressekonferenz nach der Zinserhöhung.
Inflationsrate dürfte über der Marke von 2 Prozent bleiben
Die EZB geht davon aus, dass die Inflationsrate im Durchschnitt in der zweiten Jahreshälfte und 2007 über der Marke von zwei Prozent verharren dürfte. Die Währungshüter erwarten zudem ein nachhaltiges Wirtschaftswachstum, das zunehmend von der Inlandsnachfrage getragen wird. (awp/mc/ar)