Fall Madoff: UBS auf 2 Milliarden Dollar verklagt

Die Bank habe mehreren internationalen Feeder-Fonds eine «Aura der Legitimation» verliehen, indem sie unter anderem als Depotbank aufgetreten sei, hiess es in der Begründung der beim Bundeskonkursgericht in New York eingereichten Klage. So genannte Feeder-Fonds sind Dachfonds, die ihr Fondsvermögen in Anteile eines einzigen Wertpapierinvestmentfonds anlegen. Gleichzeitig habe die Züricher Bank dank nicht veröffentlichter Haftungsfreistellungsvereinbarungen die rechtliche Verantwortung umgangen. Obgleich die UBS Hinweise auf einen Betrug gehabt habe, habe sie Madoff zum Zwischenverwahrer der Feeder-Fonds eingesetzt und ihm Verantwortung übertragen, wirft Picard dem Institut vor.


UBS weist die Anschuldigungen zurück
Die UBS wies die Anschuldigungen am Mittwoch als «vollständig unbegründet und haltlos» zurück. «Aus den Unterlagen des Fonds geht ganz klar hervor, dass von der (luxemburgischen) UBS SA nicht erwartet wurde, die Verantwortung für die Depotaufbewahrung der Assets zu übernehmen … Die UBS ist gegenüber diesen Aktionären nicht für die bedauernswerten Folgen des Madoff-Skandals verantwortlich.» Die Klageschrift sei der UBS bislang noch nicht zugestellt wurden. Die UBS bedauere, dass der US Trustee die ungerechtfertigte Klage angestrengt habe und werde angemessene Schritte einleiten, um zu beweisen, dass die aufgestellten Behauptungen falsch seien, teilte die Grossbank weiter mit.


Zu 150 Jahren Haft verurteilt
Madoff hatte sich im März 2009 schuldig bekannt, Anleger mit einem Schneeballsystem um Milliardensummen betrogen zu haben. Der ehemalige Börsenmakler wurde zu 150 Jahren Haft verurteilt und verbüsst seine Strafe in einem Bundesgefängnis in North Carolina. Für Picard läuft im kommenden Monat eine Frist aus, bis zu der er vor Gericht Gelder von Anlegern zurückfordern kann, die ihre Einlagen vor dem Kollaps aus Madoffs Investmentgesellschaft zurückgezogen hatten. Die Klage gegen die UBS wurde in zensierter Form eingereicht, da die UBS einige Informationen im Zusammenhang ihrer Geschäftsbeziehung zu Madoff als vertraulich bezeichnet. Picard wirft der Bank vor, zu «versuchen, diese Informationen vor der Öffentlichkeit zurückzuhalten».  (awp/mc/ps/gh/21)

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