Feintool: Gewinn im 1. Halbjahr um ein Drittel gesteigert – Mehr Engagement in China

Die mittelfristigen Ziele wurden bestätigt und mit dem Aufbau einer Produktion in China soll in zwei bis vier Jahren das Fundament für weiters Wachstum gelegt werden. Grund genug für die Analystengemeinde zu jubeln und für die Anleger, Kaufaufträge aufzugeben.


Unterschiedliche Geschäftsentwicklung
Der Nettoumsatz stieg in der Berichtsperiode um 13,7% auf 291,2 Mio CHF. Der EBIT legte um 28,2% auf 18,4 Mio CHF, zu, unter dem Strich verbleibt ein Reingewinn von 9,2 Mio CHF (+35,8%). Die Geschäfte liefen in den einzelnen Segmenten jedoch recht unterschiedlich. Im traditionellen Segment Fineblanking/Forming, mit einem Umsatzanteil von 65%, konnte im Vergleich zum guten Vorjahr ein nochmals gesteigerter Geschäftsgang verzeichnet werden. Der Umsatz stieg um 12% auf 189,0 Mio CHF und der EBIT verbesserte sich um 23,9% auf 18,1 Mio CHF. Dazu hätten insbesondere die guten Pressen- und Werkzeugverkäufe beigetragen. Im Teilefertigungsbereich seien sowohl die Abrufe bestehender als auch die Anläufe neuer Aufträge weiter gestiegen.


Umsatz im Segment Automation deutlich über dem Vorjahr
Das Segment Automation, mit einem Umsatzanteil von 24%, entwickelte sich aus Unternehmenssicht ebenso positiv. Der Umsatz mit 70,2 Mio CHF wie auch der EBIT mit 4,5 Mio CHF liegen klar über Vorjahr. Dank einem um 11,8% höheren Auftragseingang, auch aus neuen Branchen, liegt der Auftragsbestand mit +51,5% ebenfalls deutlich über Vorjahr. Die europäischen Werke seien sehr gut ausgelastet und im Systemgeschäft muss weiterhin mit höheren Fremdvergaben gearbeitet werden.


Sorgenkind Plastic/Metall Components
Ein Sorgenkind bleibt dagegen das Segment Plastic/Metal Components. Hier stehe Feintool mitten im Turnaround, hiess es. Der Umsatz ging auf 32,6 Mio CHF zurück. Der EBIT betrug lediglich 0,05 Mio CHF. Ein Zustand, den die Unternehmensführung ändern will. Der Bereich sei mit «Auslastungssorgen belastet», so CEO Joachim Kaufmann. Über einen Verkauf des Segments denkt Feintool derzeit aber nicht nach. «Das ist im Moment nicht unsere Strategie», so der Konzernchef. Künftig soll gemeinsam mit einem strategischen Partner für Abhilfe gesorgt werden. «Wir sind zu klein für dieses Geschäft, um unsere Kundenbedürfnisse abdecken zu können», so Kaufmann.


Um Kundenbedürfnisse geht es Kaufmann auch auf dem asiatischen Markt. Feintool will dazu die Präsenz in Asien weiter ausbauen. Als Hauptmotivation für den Ausbau der lokalen Marktspräsenz in Asien nannte Kaufmann, die Kunden vor Ort besser bedienen zu können. «Die Kunden wollen lokal beliefert und betreut werden», so der CEO. «Das Wachstum der Automobilindustrie wird künftig vorwiegend in Asien stattfinden; daher liegt unser Fokus auf dem Auf- und Ausbau der lokalen Marktstellung vor allem in China und Indien.»


Produktion in China
Strategie des Anlagenbauers und Komponentenherstellers sei dabei nicht nur der Ausbau der Verkaufs- und Serviceleistungen, sondern auch Investitionen in eine eigene Teilefertigung in zwei bis vier Jahren. Bis dahin soll in China eine eigene Produktion anlaufen.


Positive Aussichten
Für die weitere Zukunft gibt sich Feintool wegen des höheren Auftragseingangs (plus 8,8%) und eines ausserordentlich hohen Auftragsbestands (plus 25,2%) zuversichtlich. Feintool peilt auf Gruppenebene ein Umsatzplus für das Geschäftsjahr 2007/08 von 30 bis 55 Mio CHF gegenüber dem Vorjahr an. Der EBIT soll nach Darstellung des Konzernchefs um 3 bis 6 Mio CHF steigen.


Die Anleger quittierten die Halbjahreszahlen und den Ausblick mit Kaufaufträgen. Feintool stiegen bis 14.55 Uhr um 2,1% auf 336,00 CHF (bisheriges Tageshoch: 340 CHF). Der Gesamtmarkt (SPI) legt um 0,3% zu.  (awp/mc/pg)

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