Feintool steigert Reingewinn im Geschäftsjahr 2007/08 um 70,3 Prozent

Der EBIT stieg um 31,4% auf 33,9 Mio CHF und die EBIT-Marge auf 6,0 (5,0)%. Der Reingewinn erhöhte sich um 70,3% auf 20,1 Mio CHF, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. Der Generalversammlung wird die Auszahlung einer reduzierten Dividende von 6,50 (7,50) CHF pro Namenaktie vorgeschlagen. Der hauptsächlich für die Automobilindustrie (80% des Umsatzes) tätige Spezialist für Umform- und Feinschneidtechnologie hat damit die Erwartungen der Analysten übertroffen. Die Bank Sal Oppenheim hatte für den EBIT 32 Mio und für den Reingewinn 17 Mio CHF prognostiziert, die Bank Vontobel 31,1 Mio bzw. 16,5 Mio CHF.


Operativ erfolgreichstes Jahr seit Börsengang vor 10 Jahren
Das abgelaufene Geschäftsjahr sei operativ das insgesamt erfolgreichste seit dem Börsengang 1998, hiess es. Umsatz und Ertrag seien trotz Einmalkosten im Zusammenhang mit Strukturoptimierungen von rund 2,5 Mio CHF deutlich gesteigert worden. Ab dem dritten Quartal habe sich wegen der Finanzkrise und deren Auswirkungen auf die globale Automobil- und Textilindustrie aber ein Rückgang beim Auftragseingang und -bestand bemerkbar gemacht.


Bessere Verkaufszahlen, tieferer Bestellungseingang
Bereits Ende Oktober hatte Feintool die Umsatzzahlen publiziert. Die Verkäufe nahmen um 9,4% auf 569,3 Mio CHF zu, wogegen der Bestellungseingang um 5,7% auf 553,5 Mio CHF zurückging, vor allem wegen des schwachen zweiten Semesters (-19%). Der Auftragsbestand lag per Ende des Geschäftsjahres mit 220,1 Mio CHF um 7,4% unter dem Vorjahresstand. Der Geldfluss aus Geschäftstätigkeit belief sich auf 64,0 (36,6) Mio CHF. Bei praktisch unveränderten Investitionen in der Höhe von 29,1 (30,7) Mio CHF erhöhte sich der Free Cashflow auf 34,9 (8,1) Mio CHF. Die Nettoverschuldung reduzierte sich vor allem dank der Optimierung des Umlaufvermögens auf 57,9 (88,0) Mio CHF.


Feinschneiden/Umformen: Hohe Vorjahreswerte noch übertroffen
Das mit einem Anteil von 64,4% grösste Segment Feinschneiden/Umformen verbesserte den EBIT um 13,8% auf 32,1 Mio CHF, entsprechend einer EBIT-Marge von 8,7%. Im Pressen- und Anlagengeschäft der Marken Feintool und Schmid seien die hohen Vorjahreswerte noch übertroffen worden und im Komponentengeschäft hätten die europäischen und japanischen Werke zweistellige Wachstumsraten erzielt. Dagegen verzeichneten die US-Gesellschaften wegen des schwächeren Dollars tiefere Umsätze als im Vorjahr.


Automation mit EBIT-Anstieg um 39,7 %
Das Segment Automation (Umsatzanteil 24,7%) verzeichnete einen Anstieg des EBIT um 39,7% auf 10,2 Mio CHF bei einer EBIT-Marge von 7,2%. Für den bereits im Oktober gemeldeten Umsatzanstieg um über 20% macht Feintool vor allem eine hohe Nachfrage nach Produkten der Geschäftseinheit Automation Components sowie den hohen Auftragsbestand zu Beginn des Jahres in der Einheit Automation Systems verantwortlich.


Plastic/Metal Components mit höherem operativem Verlust
Das Segment Plastic/Metal Components (Anteil 10,9%) weitete den operativen Verlust aus dem Vorjahr auf 0,8 von 0,3 Mio CHF aus. Aufgrund der momentanen Wirtschaftslage sei die Suche nach einem strategischen Partner eingestellt worden. Die Optimierungs- und Restrukturierungsmassnahmen sowie die Marketinganstrengungen würden aber weitergeführt, mit dem Ziel, mittelfristig wieder ein positives Ergebnis zu erreichen, heisst es.


Rückgang für 2008/09 erwartet
Der Ausblick auf das neue Geschäftsjahr 2008/09 ist laut Feintool schwierig, und eine genaue Prognose sei mangels verlässlicher Vorschauen der Kunden nicht möglich. Die Auswirkungen der weltweiten Finanzkrise auf die Realwirtschaft würden aber vor Feintool nicht halt machen und die rückläufige Tendenz in der Automobilindustrie sei für das Unternehmen «relevant». Nach heutigem Stand sei deshalb für das Jahr 2008/09 mit tieferen Volumina und Resultaten zu rechnen. (awp/mc/pg/06)

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