Finanzkrise belastet Pensionskassen

Dabei wäre ohne Juni ein deutlich besseres Resultat möglich gewesen. Alleine in diesem Monat verloren die Anlagen 2,9% an Wert, wie der Pensionskassenindex der Credit Suisse zeigt. Gemäss dem im Boomjahr 2000 gestarteten Index liegt die seither erzielte Anlagerendite nun wieder unter der gesetzlich (BVG) geregelten Mindestverzinsung der Pensionskassenguthaben.


Lücke von 7,7 Prozent
Die Renditen der Pensionskassen waren also in den letzten sieben Jahren zu tief, um den Verpflichtungen der Berufsvorsorge nachzukommen. Ende Juni betrug die Lücke 7,7%, wie es heisst. Anders sähe es aus, wäre der Index in den Rezessionsjahren 2002 oder 2003 gestartet worden.


Anlageindex 2007 erstmals seit 2002 wieder unter Mindestzinssatz
Bereits nach dem Platzen der Börsenblase im Jahr 2001 hatte sich in der CS-Erhebung eine grosse Differenz ergeben. Der Bundesrat beschloss daraufhin eine Senkung des Mindestzinssatzes auf bis zu 2,25%, was von Gewerkschaften unter dem Schlagwort «Rentenklau» scharf kritisiert wurde. 2007 überstieg der Anlageindex die Mindestverzinsung nach mehreren sehr guten Börsenjahren wieder leicht. Die Jahresrendite lag mit 2,04% aber erstmals seit 2002 wieder unter dem damals gültigen Mindestzinssatz von 2,5%.


Auf Anfang 2008 wurde der BVG-Mindestzinssatz von 2,5 auf 2,75% erhöht. Zudem tauchten weltweit die Börsenkurse wegen der Schockwellen der US-Hypothekenkrise. Dies liess die erzielte Rendite nun wieder unter das Niveau der Mindestverzinsung fallen.


Boom bei Immobilien – Höchststand bei alternativen Anlagen
Bei den Anlageformen zeigt sich, dass Immobilien einen ungebremsten Boom erleben. Sie eilen von Rekord zu Rekord und erreichen inzwischen einen Anteil an den Anlagen von 17,4%. Einen Höchststand haben auch die alternativen Anlagen erreicht. Die Investitionen in Optionen, Rohstoffe oder Beteiligungen an nicht börsenkotierten Unternehmen machten im zweiten Quartal knapp 5% an den Anlagen aus.


Verstärkte Investments in Aktien
Auch haben Pensionskassen im zweiten Quartal vermehrt in Aktien investiert. Gegenüber dem 1. Quartal stieg der Aktienanteil an den Anlagen von 27,8 auf 28,6%. Obligationen waren dagegen bei den Pensionskassen weniger gefragt. Auch wurde weniger Geld flüssig gehalten. Der Pensionskassenindex der Credit Suisse erfasst die bei der Grossbank verwalteten Vermögen von rund 100 autonomen Pensionskassen. (awp/mc/pg/30)

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