Fortis: Können Finanzierung von ABN-Amro-Übernahme trotz Finanzkrise stemmen

«Wir haben keine Probleme, die Offerte zu finanzieren», sagte eine Sprecherin in Brüssel. Medienberichte, dass das Institut im derzeit turbulenten Marktumfeld Schwierigkeiten mit der geplanten 13 Milliarden Euro schweren Kapitalerhöhung bekommen könnte, bezeichnete sie als «reine Marktspekulationen».


Fortis reagiert auf einen Bericht des «Daily Telegraph» vom Montag. Die Zeitung hatte geschrieben, dass Hedge-Fonds ihre Beteiligung an ABN Amro möglicherweise reduziert haben. Hintergrund seien Befürchtungen, dass das Bieter-Konsortium, zu dem auch Fortis gehört, Probleme bekommen könnte, den Baranteil des Angebots in Höhe von rund 66 Milliarden Euro aufzubringen. Wegen der Krise am US-Hypothekenmarkt ist es schwieriger geworden, sich an den Finanzmärkten frisches Geld zu besorgen.


71 Mrd. Euro für ABN
Das Konsortium aus der Royal Bank of Scotland (RBS) , Fortis und der Banco Santander (SCH) bietet insgesamt rund 71 Milliarden Euro für ABN – grösstenteils in bar. Die dafür notwendigen Mittel wollen die drei Banken über Kapitalerhöhungen sowie Kredite beschaffen. Fortis will sich mit insgesamt 24 Milliarden Euro an der Offerte der Bietergruppe beteiligen. Auch die britische Barclays Bank ist noch im Rennen um ABN Amro – beide Parteien liefern sich seit Monaten einen erbitterten Übernahmekampf.


Dem Bericht des «Daily Telegraph» zufolge hat Merrill Lynch im Prinzip die Bezugsrechtsemission von Fortis und eine sechs Milliarden Euro schwere Anleihe von RBS unterzeichnet. Die Konditionen müssten aber noch geklärt werden. Anfang des Monats hatte Fortis-Finanzchef Gilbert Mittler der Zeitung «Het Financieele Dagblad» gesagt, dass sich die Ausgabe von Anleihen für zwei Milliarden Euro wegen der aktuellen Krise an den Kapitalmärkten verzögern könnte. Er betonte jedoch auch, dass die Finanzierung einer möglichen ABN Amro-Übernahme nicht in Frage stehe.

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