Frenzel bleibt TUI-Vorstandschef – Aufsichtsrat verlängert Vertrag

Der 60 Jahre alte Frenzel führt die TUI seit 1994 und hat damit die längste Amtszeit aller Vorstandschefs unter den DAX-Unternehmen. Bei Aktionären steht Frenzel wegen der schwachen Entwicklung des Aktienkurses und seiner Strategie allerdings seit langem in der Kritik. Vor allem der US-Finanzinvestor Guy Wyser-Pratte hatte den TUI-Chef jüngst immer wieder heftig kritisiert und seine Ablösung gefordert.


Kapitalseite stand geschlossen hinter dem Vorstand
Frenzels bisheriger Vertrag wäre 2008 ausgelaufen. Zum Weitermachen brauchte der 60-Jährige im Aufsichtsrat zwei Drittel der Stimmen. Die Kapitalseite stand dem Vernehmen nach geschlossen hinter dem Vorstand. Bei den Arbeitnehmern, die Frenzel bisher stets unterstützt haben, weil er sich gegen die von Investoren geforderte Zerschlagung des Konzerns zur Wehr gesetzt hatte, gab es wohl unterschiedliche Meinungen. Gleichwohl galt die Zwei-Drittel-Mehrheit nicht als gefährdet.


Vor einem Jahr noch sehr viel umstrittener als heute
Eine wirklich turbulente Aufsichtsratssitzung sei es wohl nicht gewesen, schätzten Beobachter. Mit der Verlagerung der Touristiksparte nach London hatte Frenzel sich bereits aus der Schusslinie vieler Kritiker gebracht, die eine Aufspaltung des Konzerns und mehr Transparenz gefordert hatten. «Frenzel war vor einem Jahr noch sehr viel umstrittener als heute», sagt eine Branchenexpertin. (awp/mc/gh)

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