G7: Finanzminister beraten über Hedge-Fonds und Yen-Schwäche

Abgeschirmt von den erwarteten 2000 Globalisierungsgegnern sprechen die G7-Minister unter anderem über mehr Transparenz bei den hochspekulativen Hedge-Fonds. Mit Spannung werden mögliche Aussagen zur Schwäche der japanischen Währung Yen erwartet. Hier gehen die Meinungen unter den G7-Ländern USA, Japan, Deutschland, Frankreich, Grossbritannien, Kanada und Italien auseinander.

Auch Russland und China bei Beratungen
An den Beratungen in der «Villa Hügel» nehmen auch Russland sowie die aufstrebenden Entwicklungsländer China, Brasilien, Indien, Mexiko und Südafrika teil. Dabei sollen auch die Chancen für einen Erfolg der festgefahrenen «Doha-Runde» zur weiteren Liberalisierung des Welthandels ausgelotet werden. Zudem soll die Förderung heimischer Anleihemärkte in diesen Schwellenländern erörtert werden, um deren Anfälligkeit für Finanzkrisen zu verringern. Weitere Themen der Siebener-Beratungen sind die Entwicklung der Weltwirtschaft, der Klimaschutz, die weitere Afrikahilfe sowie die angestrebte Neuordnung der Stimmrechte beim Internationalen Währungsfond s (IWF).

Auftakt der Vorbereitungen des Weltwirtschaftsgipfels
Das Treffen der Finanzminister und Notenbankchefs ist Auftakt der Vorbereitungen des Weltwirtschaftsgipfels Anfang Juni im Ostseebad Heiligendamm. An diesem G8-Gipfel der Staats- und Regierungschefs nimmt neben den sieben führenden Industrienationen auch Russland teil. In der Debatte um mehr Transparenz bei den bisher kaum kontrollierten Hedge-Fonds sollen in Essen zunächst nur Fakten über die Branche erörtert und vermutlich der Fahrplan für das weitere Vorgehen festgelegt werden. Eine abschliessende Vereinbarung noch in diesem Jahr hatte die Bundesregierung ausgeschlossen.

Thema Yen-Schwäche noch offen
Offen ist, in welchem Mass die Yen-Schwäche besprochen wird und inwieweit dies Eingang in die gemeinsame G7-Abschlusserklärung findet. Eine klare Botschaft galt zuletzt als unwahrscheinlich und den Europäern macht die Billig-Konkurrenz aus Japan zu schaffen, da die japanischen Leitzinsen mit 0,25 Prozent extrem niedrig sind. Neben der Sorge um die Exportwirtschaft beunruhigt das Ausmass der Finanzmarktspekulationen. Anleger verschulden sich massiv mit billigen Yen-Krediten, um das Geld in anderen Währungen Gewinn bringend anzulegen. Die USA haben dagegen die chinesische Währung Yuan/Renminbi im Auge. Sie werfen den Chinesen vor, ihre Währung künstlich billig zu halten und sich Exportvorteile zu verschaffen. (awp/mc/ar)

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