Galenica hält an bisheriger Strategie fest – Fortschritte in allen Bereichen
Das sagte Etienne Jornod, Präsident und Delegierter des Verwaltungsrates der Gruppe, in einem Interview mit `Galenica News` (Ausgabe 1/07 vom 20.06.). Das Unternehmen habe jedoch in allen Bereichen – Eisenpräparate, OTC und Santé (Logistik, Health Care Information und Retail) – Fortschritte gemacht.
Segment Pharma: Erfolgreich positioniert
Im Segment Pharma mit einem EBITDA-Beitrag von 73% ist Galenica vor allem mit Maltofer, Dexferum und Venofer `erfolgreich` im Markt für Präparate gegen Eisenmangel bei Nierenkrankheiten positioniert. In diesem Segment werde mit dem natürlichen Phosphatbinder PA21 ein neues Medikament vorbereitet. «Dieses wird bis Ende Jahr die Phase III der klinischen Studien erreichen», sagte Jornod im weiter. «Parallel dazu prüfen wir im Markt, ob eine Akquisition in einem spezifischen Anwendungsgebiet von Venofer, PA21 und Ferinject sinnvoll wäre.» Für letzteres werde noch dieses Jahr die Zulassung in der Schweiz und in Europa erwartet. Die Zulassung würde `neue Bereiche mit grossem Potenzial` erschliessen wie die Gynäkologie oder die Gastroenterologie.
Internationale Aktivitäten bedeutender als diejenigen in der Schweiz
Im Schweizer Markt sei das Potenzial im Vertrieb von Over-the-counter-Produkten `fast ausgeschöpft`. Deshalb würde der Vertrieb der umsatzstärksten OTC-Produkte im Ausland vorangetrieben. «Unsere internationalen Aktivitäten sind bereits heute bedeutender als diejenigen in der Schweiz, so dass wir (…) von einem Erfolg sprechen können», sagte Jornod. So sei das OTC-Geschäft im für die Gruppe wichtigen britischen Markt `zehnmal grösser` als in der Schweiz. Dort profitiert Galenica von den 2`000 Verkaufspunkten der britischen Partnerin Alliance Boots.
Hervorragende Marktkenntnisse als Grossistin
Am Logistikgeschäft wolle man trotz tiefer Margen festhalten. Als Grossistin hätte die Gruppe enge Geschäftsbeziehungen mit ihren Kunden, der Industrie, Krankenkassen und Behörden. Dies verschaffe der Gruppe `hervorragende` Marktkenntnisse – einen Vorteil, den man nicht preisgeben wolle. Gleiches gelte für den Geschäftsbereich Health Care Information, den wissenschaftlichen Dokumentationsdienst, der ebenfalls ein Wettbewerbsvorteil sei.
Zufrieden mit Entwicklung der eigenen Apotheken
Mit der Entwicklung der eigenen Apotheken ist Jornod `zufrieden`: «Mit Amavita sind wir an ausgezeichneten Standorten vertreten und haben die kritische Masse erreicht.» Es würde aber noch viel Arbeit anstehen und gebe es weiter Verbesserungspotenzial. (awp/mc/ar)