GEA hält Kurs – nach gutem Jahresstart bleibt Prognose bestehen

«Aufgrund unserer bereits sehr hohen Auftragsbestände sowie dem weiteren Wachstumspotenzial in unseren zentralen Geschäftsgebieten Lebensmittel, Energie oder auch Klima und Umwelt bestätigen wir unseren Ausblick für die Geschäftsjahre 2008 und 2009», sagte Konzernchef Jürg Oleas am Donnerstag in Düsseldorf. Die Börsianer zeigten sich enttäuscht, hatten sie doch auf eine Anhebung gehofft. Die Aktie fiel mit dem schwächeren Markt um 0,89 Prozent auf 24,58 Euro.


Überschuss um satte 50 Prozent gesteigert
Der Überschuss legte von Januar bis März im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 50 Prozent auf 49,5 Millionen Euro zu. Hier kam dem Unternehmen nicht zuletzt die merklich gesunkene Steuerquote zugute. Die sechs von der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX befragten Analysten waren von 42,2 Millionen Euro ausgegangen. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) stieg um 20 Prozent auf 77,1 Millionen Euro und lag damit ebenfalls über den Erwartungen. Gleiches galt für den Umsatz, der sich um 13 Prozent auf 1,19 Milliarden Euro verbesserte.


«Robust aufgestellt»
Eine Abschwächung des Geschäfts sei nicht zu sehen, sagte ein Konzernsprecher. «Wir sind sehr robust aufgestellt.» Auch Analysten sehen in GEA eine sichere Bank, agiert das Unternehmen doch in wenig zyklischen Wachstumsbranchen wie der Nahrungsmittel-Industrie. Konzernchef Oleas hatte immer wieder betont, dass GEA stark vom wachsenden Wohlstand in den Schwellenländern profitiere. GEA will 2008 den Konzernumsatz aus eigener Kraft um 10 Prozent und die EBIT-Marge im Kerngeschäft von 9,2 auf 9,9 bis10 Prozent steigern. 2009 geht GEA dann von einem Umsatzwachstum von 5 bis 10 Prozent aus und einer Marge im Kerngeschäft von mehr als 10 Prozent.


Problemfall Ruhrzink
Kerngeschäft des Unternehmens ist der Wärmeaustausch (zum Beispiel Kühltürme) sowie der Stoffaustausch (etwa Melkmaschinen). Zu den sonstigen Aktivitäten zählt unter anderem die Ruhrzink. Diese führte im ersten Quartal zu einem merklichen Umsatzrückgang im Inlandsgeschäft des Konzerns und drückte auf das Ergebnis. Grund waren die stark gestiegenen Preise für Zink und Energie sowie der starke Euro. Das Rohmaterial wird in Dollar abgerechnet.


«Keine Sanierungsfälle»
Die GEA Group, die vormalige mg technologies und alte Metallgesellschaft, hatte sich im vergangenen Jahr von weiteren Randaktivitäten getrennt, speziell den Grossanlagenbauern Lurgi und Lentjes. Im Gegenzug hatte der Konzern kleinere Übernahmen getätigt. «Diese haben sich sehr gut entwickelt», sagte der Sprecher. Das Unternehmen suche weiter. «Wir haben derzeit aber keine grossen Zukäufe in Planung.» Er begründete dies zum einen mit den immer noch hohen Preiserwartungen der Verkäufer und zum anderen mit dem Mangel an geeigneten Kandidaten. «Wir suchen permanent nach Unternehmen, die zu uns passen. Das dürfen aber keine Sanierungsfälle sein.»


1 Milliarde für Zukäufe
Unternehmenschef Jürg Oleas will bis zu 1 Milliarde Euro für Zukäufe ausgeben und sich im Gegenzug möglicherweise von Randsparten trennen. «Wir wollen uns vor allem in China, Mexiko und Brasilien verstärken», hatte Oleas bei der Vorlage der Bilanz 2007 gesagt. Der Konzernchef hatte einen neuen Aktienrückkauf in Aussicht gestellt für den Fall, dass GEA keine geeigneten Kaufgelegenheiten finden würde. Damit sei «frühestens in der zweiten Jahreshälfte zu rechnen», bestätigte der Sprecher frühere Aussagen. «Die Priorität liegt aber eindeutig auf Akquisitionen.» (awp/mc/ps)

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