Georg Fischer baut Kapazitäten bei AgieCharmilles ab

Es habe sich gezeigt, dass die bisher eingeleiteten Massnahmen nicht ausreichen würden, um die Kapazitäten dem zu erwartenden Geschäftsvolumen anzupassen. Als Bestandteil des bereits laufenden Restrukturierungs- und Kostensenkungsprogrammes von Georg Fischer würden nun die Kapazitäten der Werkzeugmaschinensparte AgieCharmilles in der Schweiz angepasst. Betroffen seien insbesondere die Produktion und die Entwicklung an den Standorten Meyrin, Losone, Nidau und Luterbach. Alle vier Standorte sollen aber auch in Zukunft wichtige Pfeiler von AgieCharmilles bleiben.


Abbau Teil der angekündigten Stellenstreichung
Der Abbau sei Bestandteil des laufenden und bereits angekündigten Restruktrurierungs- und Kostensenkungsprogramms, präzisierte Konzersprecherin Bettina Schmidt auf Anfrage von AWP. Die wegfallenden Arbeitsplätze seien im angekündigten Plan, zwischen Ende 2008 und Mitte 2010 konzernweit 2300 Stellen zu streichen, rund ein Viertel davon in der Schweiz, enthalten. «Wir gehen für AgieCharmilles von einer länger anhaltenden Nachfrageschwäche aus, deshalb kommt es nun zu strukturellen Anpassungen», fügte Schmidt an. GF habe die Massnahmen grundsätzlich schon angekündigt, sie seien aber erst jetzt mit deren Konkretisierung im Detail bekanntgegeben worden.


Meyrin fällt für EDM-Produktion weg
Die geplanten Anpassungen führen zu einem Abbau von insgesamt «etwa 281» Stellen. AgieCharmilles soll nach der Restrukturierung in der Schweiz noch rund 1’000 Mitarbeitende beschäftigen. Zu den einzelnen Massnahmen gehört die Zusammenfassung der Produktion von Elektroerosionsmaschinen (EDM) in Losone. Dabei fällt Meyrin als Standort für diese Produktion weg. Die Entwicklung der EDM wird der gestrafften Produktepalette angepasst.


Standort Losone verliert 74 Stellen
Der Standort in Genf beherbergt aber weiterhin einen wichtigen Teil der Forschung und Entwicklung und zudem das Zentrum für neue Technologien, das internationale Marketing, den Bereich Customer Services mit dem weltweiten Ersatzteilgeschäft sowie die Unternehmenszentrale von AgieCharmilles. In Losone befinden sich nebst der Produktion EDM Teile der Forschung und Entwicklung sowie die Verkaufsorganisation für die Schweiz und einige weitere Länder. Die Massnahmen zur Effizienzsteigerung im Bereich EDM erfordern den Abbau von 242 Stellen, davon 168 in Meyrin und 74 in Losone.


Sozialplan für betroffene Mitarbeitende 
In Luterbach, wo Hochleistungsspindeln für Fräsmaschinen hergestellt werden, fallen 27 Stellen weg und am Standort Nidau deren 12. Die Konsultationsphase mit den Arbeitnehmervertretungen laufe an und ein Sozialplan für die betroffenen Mitarbeiter bestehe. Mit den nun angekündigten Massnahmen sei die Fokussierung der Standorte von AgieCharmilles in der Schweiz «aus heutiger Sicht abgeschlossen». Produktion und Forschung & Entwicklung von AgieCharmilles sollen so wettbewerbsfähig erhalten bleiben.


Bekenntnis zum Standort Schweiz
Er glaube unvermindert an die Stärken des Forschungs- und Produktionsstandortes Schweiz, lässt sich Georg Fischer-CEO Yves Serra in der Mitteilung zitieren. Die Auswirkungen auf die betroffenen Mitarbeiter seien zwar zu bedauern, man habe aber versucht, in einer schwierigen Situation eine «ausgewogene, sachgerechte und wirtschaftlich vertretbare Lösung» zu finden. (awp/mc/ps/35)

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