Gewinn der Berner Kantonalbank erneut höher ausgefallen
Das «sehr gute operative Ergebnis» erlaube die elfte Erhöhung der Dividende in Folge. Diese soll von 3,80 auf 4,10 CHF. steigen, wie es in der Mitteilung heisst. Die BEKB stehe auf solidem Fundament; die vollständige Refinanzierung der Kundenausleihungen (+516 Mio CHF) durch Kundengelder (+244 Mio) sei gesichert. Letztes Jahr gewährte die BEKB 8709 neue Kredite im Umfang von 1,7 Mrd CHF. Die gesamte Kreditbeanspruchung erhöhte sich damit auf 14,3 Mrd CHF. Gleichzeitig übertreffen die bei der BEKB angelegten Kundengelder mit 15,9 Mrd CHF die Ausleihungen; der Zinssatz für Spargelder wurde auf 1,5% erhöht.
Grösster Teil an Hypotheken und Darlehen unter 1 Mio. Franken
Der Anteil der Engagements der Bank an Hypotheken oder Darlehen von unter einer Million habe weiter zugenommen und betrage jetzt rund 90%, betonte der Vorsitzende der Geschäftsleitung, Jean-Claude Nobili, an der Bilanzmedienkonferenz. Grössere Engagements von über 30 Mio CHF machten weniger als 5% aus. «Das war anfangs der 90-er Jahre anders», sagte Nobili mit Blick auf die durch faule Kredite herbeigeführte damalige Schieflage der Berner Kantonalbank. In den zehn Jahren zwischen 2003 und 2012, wenn die Staatsgarantie ausläuft, will die Bank Werte zwischen 800 Mio und 1 Mrd CHF schaffen. Mit 635 Mio an das anvisierte Eigenkapital von 1 Mrd liege man klar über diesem Wert. Dabei habe die gute Konjunktur mitgeholfen, räumte Nobili ein.
Gegen Vollprivatisierung
Längerfristig möchte die BEKB-Spitze keine vollständige Privatisierung; nur wenn der Kanton ein starker Aktionär bleibe, könne die BEKB ihre starke Verankerung im Espace Mittelland und ihr Entscheidzentrum in Bern erhalten. Zu den gegenwärtigen Turbulenzen in der Bankenwelt sagte Nobili, die Geschäftspolitik mit solider Bilanzstruktur und guter Refinanzierung bewähre sich. Vielleicht werde sie gelegentlich als «langweilig» empfunden, doch zur Zeit verspüre man ein lebhaftes Kundeninteresse.
Wechsel an der Spitze
An der Generalversammlung vom 20. Mai soll der angekündigte Wechsel an der Spitze vollzogen werden. Peter Kappeler tritt nach fünf Jahren als Präsident des Verwaltungsrats zurück. Abgelöst wird er durch den 62-jährigen Vizepräsidenten, Rechtsanwalt Jürg Rieben. (awp/mc/pg)