GLKB kehrt in die Gewinnzone zurück

Im Vorjahr musste die GLKB wegen ihrer aggressiven Geschäftspolitik Wertberichtigungen von 96,8 Mio CHF vornehmen, 2009 lagen die Wertberichtigungen noch bei 8,0 Mio CHF. Damit habe sich der Wertberichtigungsbedarf auf ein normales Niveau zurückgebildet, heisst es.


Richtungsweisendes Resultat
Das Jahresergebnis 2009 insgesamt wertet die GLKB aufgrund ihrer Situation «als positiv und richtungsweisend». Das wirtschaftliche Umfeld habe sich im vergangenen Jahr aber äusserst schwierig gestaltet, heisst es. Die Abarbeitung der während der Expansionsjahre selbst verursachten Probleme schreite zügig voran.


Verschiedene Faktoren belasten Zinserfolg
Der Erfolg aus dem Zinsgeschäft sank um 25,9% auf 38,1 (51,4) Mio CHF. Nebst dem generellen Margendruck wirkten sich hier vor allem die notwendigen Zinsrückstellungen respektive die nicht mehr fliessenden Zinserträge auf den notleidenden Kreditpositionen negativ aus, da die meisten dieser Positionen im Vorjahr noch voll ertragswirksam waren, heisst es. Ein weiterer belastender Faktor seien die Zinsabsicherungskosten im Rahmen des Trends weg von variablen Hypotheken hin zu festverzinslichen Produkten.


Der Erfolg aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft sank um 16,3% auf 9,9 (11,8) Mio CHF. Zum Rückgang heisst es, neben der allgemeinen Situation an den Wertschriftenmärkten seien hier im Vorjahresvergleich Kreditkommissionen, die ebenfalls aufgrund der Wachstumsstrategie vereinnahmt wurden, nicht mehr angefallen.


Deutlich verbessertes Ergebnis im Handelsgeschäft
Dagegen erfuhr der Erfolg aus dem Handelsgeschäft ein Plus von 47,9% auf 2,0 (1,3) Mio CHF. Auch der übrige ordentliche Erfolg, der 2008 durch höhere Kosten bei eigenen Immobilienpositionen sowie einer einmaligen Wertkorrektur auf Eigenbeständen negativ beeinflusst war, entwickelte sich im letzten Jahr wieder positiv und erreichte 1,3 (-1,3) Mio CHF.


Geschäftsaufwand gesenkt
Der Geschäftsaufwand sank um 4,1% auf 32,1 (33,4) Mio CHF, was die Bank auf eine strengere und sehr breit abgestützte Kostenkontrolle zurückführt.


4,8 % höhere Hypothekarforderungen
Die Bilanzsumme sank um 0,6% auf 3’298,2 Mio CHF. Die ungedeckten Forderungen gegenüber Kunden sanken um 15,3% auf 421,7 Mio CHF. Die Hypothekarforderungen stiegen dagegen um 4,8% auf 2’473,6 Mio CHF. Mit einem Plus von 1,3% auf 2’895,3 sind die Kundenausleihungen leicht gestiegen, bei gleichzeitig stagnierenden Kundengeldern (+0,1% auf 2’026,5) Mio CHF.


Kein Geldzustrom nach hausgemachten Problemen
«Leider hat die Glarner Kantonalbank aufgrund der hausgemachten Probleme und der damit verbundenen Zurückhaltung seitens der Kunden keinen Zustrom von Geldern verzeichnen können. Immerhin hat sich aber im zweiten Semester gezeigt, dass das Vertrauen in unsere Bank langsam zurückkehrt», wird CEO David Becher in der Meldung zitiert.


Eigenmitteldeckunggrad von 152 %
Mit 152% erfülle die GLKB den von der FINMA geforderten Eigenmitteldeckungsgrad von 150% per Jahresende bereits wieder aus eigener Kraft, heisst es weiter.


Alle Bankorgane wieder komplett
Der Bankrat und die Geschäftsleitung wurden in den vergangenen zwei Jahren vollständig erneuert. Zuletzt wurde mit Armin Landerer per 1. April 2010 ein neuer Bereichsleiter Privatkunden gewonnen. Somit seien alle Organe der Bank wieder komplett, heisst es.


Ähnlich hoher Risikovorsorgebedarf wie im letzten Jahr erwartet
Die GLKB erwartet im laufenden Jahr «ein weiterhin schwieriges wirtschaftliches Umfeld und ähnlich hohen Risikovorsorgebedarf». Die strategische Neuausrichtung soll konsequent weiterverfolgt und die Kundenorientierung und -betreuung verstärkt werden. Wachstum strebt die Kantonalbank im Firmen- und im Privatkundengeschäft an. Dabei ist die GLKB zuversichtlich, dass sich der eingeschlagene Weg positiv auf die Zahlen im Jahr 2010 auswirken wird. (awp/mc/pg/25)

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