GM und Chrysler dringen auf rasche Fusion

Dies berichteten die «Detroit News» am Wochenende unter Berufung auf Insider. Bei einem Zusammenschluss der Opel-Mutter General Motors (GM) mit Chrysler entstünde der nach Absatz weltgrösste Autobauer vor dem japanischen Erzrivalen Toyota. Beide Seiten hätten sich am Freitag zu weiteren Verhandlungen getroffen, so die Zeitung weiter.


Cashburn von 1 Milliarde Dollar monatlich
GM verbrennt derzeit rund eine Milliarde Dollar pro Monat und musste bereits mehrfach Spekulationen über eine mögliche Insolvenz zurückweisen. Der grösste US-Autobauer sei besonders an den Bargeldreserven von Chrysler in Höhe von zuletzt fast zwölf Milliarden Dollar interessiert, hiess es in dem Bericht. Zudem erhoffe sich der Konzern massive Einsparungen. GM steht wegen drohender neuer Milliardenverluste unter Zeitdruck. In den vergangenen dreieinhalb Jahren summierte sich das Minus bereits auf rund 66 Milliarden Dollar. Der Konzern legt in den nächsten Wochen Quartalszahlen vor.


Sinn einer Fusion bezweifelt
Einige GM-Manager und viele Analysten bezweifeln bisher den Sinn einer Ehe zweier notleidender Hersteller. Als alternativer Chrysler-Partner ist auch immer wieder der französische Renault-Konzern im Gespräch. Der Chrysler-Mehrheitseigner und Finanzinvestor Cerberus spricht derzeit nach eigenen Angaben mit mehreren möglichen Partnern. Der deutsche Daimler-Konzern hält noch knapp 20 Prozent an Chrysler und verhandelt gerade über deren Verkauf an Cerberus, der die Mehrheit 2007 von Daimler übernommen hatte.


Fusion könnte mehr als 33.000 Chrysler-Jobs kosten
Bei einem Zusammenschluss der beiden US-Automobilkonzerne GM und Chrysler drohen einem Pressebericht zufolge zehntausende Stellenstreichungen. Bei Chrysler würden im Fusionsfall mehr als die Hälfte der 66.000 Mitarbeiter ihren Arbeitsplatz verlieren, schreibt das «Wall Street Journal Europe» (WSJE/Montagausgabe) unter Berufung auf Analysten. Bei GM sowie einigen Zulieferern und Dienstleistern von Chrysler wären zusätzlich tausende Jobs von der angestrebten Verbindung betroffen, heisst es. (awp/mc/ps/02) 

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