GM warnt vor Insolvenz – Hoffnung für Saab?

Es gebe keine Sicherheit, dass sich die weltweiten Automärkte erholten und es nicht zu einem weiteren deutlichen Abschwung kommen werde, so GM weiter. Der Automobilhersteller hat insgesamt bis zu 30 Milliarden Dollar an Staatskrediten beantragt, um die Krise zu überstehen. 


Opel benötigt 7 Milliarden Euro
In Deutschland sorgen derzeit die Probleme der GM-Tochter Opel für Schlagzeilen. Der deutsche Autobauer hat nach eigenen Angaben einen Finanzbedarf von rund sieben Milliarden Euro und strebt die Unabhängigkeit von GM an. Die Opel-Spitze führt derzeit Gespräche mit der Regierung über mögliche Staatshilfen in Höhe von 3,3 Milliarden Euro. Die schwedische GM-Tochter Saab hat bereits Insolvenz angemeldet.


Bislang 13,4 Milliarden Dollar Staatshilfen für GM 
Die Insolvenzwarnung des Mutterkonzerns GM kommt nicht vollkommen unerwartet, erhöht aber noch einmal die Dringlichkeit, mit der GM bei der US-Regierung weitere auf Staatshilfen drängt. Schon bei Mitteilung des Verlusts von knapp 31 Milliarden Dollar für das Jahr 2008 in der vergangenen Woche hatte GM gewarnt, die externen Prüfer könnten die Überlebensfähigkeit des Konzerns in Frage stellen. Bislang erhielt GM 13,4 Milliarden Dollar an Staatshilfen.


Zukunft hängt an Sanierungsplan 
Der Automobilhersteller hat nur noch bis Ende März Zeit, umfangreiche Zugeständnisse der Gewerkschaft UAW sowie der Kapitalseite einzuholen und der US-Regierung seine Überlebensfähigkeit zu beweisen, um die Kreditzusagen zu erhalten. «Unsere Zukunft hängt davon ab, ob unser Sanierungsplan aufgeht», schreibt der Autobauer in dem Jahresbericht. Sollte dies nicht gelingen, erwäge man Gläubigerschutz nach dem US-Insolvenzrechts zu beantragen.


Aktie stürzt vorbörslich ab
Wegen der Zweifel über den Fortbestand des Konzerns verlor das GM-Papier vorbörslich mehr als 16 Prozent auf 1,84 Dollar. Einige Analysten befürchten zudem, dass durch die Insolvenzwarnung von GM zahlreiche Zulieferer stärker unter Druck geraten könnten.


Insolvente GM-Tochter Saab sieht Überlebenschancen 
Der insolvente schwedische Automobilhersteller Saab hofft laut einem Medienbericht trotz bisheriger Absagen auf staatliche Hilfen. «Derzeit befinden wir uns in intensiven Gesprächen mit unserer Regierung, wie auch Saab einen Teil des 28-Milliarden-Kronen-Hilfsprogramms des Staates bekommen kann», sagte der Chef der schwedischen GM-Tochter Jan Ake Jonsson der «Autogazette». Bislang hatte die schwedische Regierung Staatshilfen für Saab abgelehnt und die Aussichten für das Überleben als selbstständiger Hersteller als unrealistisch eingestuft.


Hoffen auf Staat
Nun sagte Jonsson, die Regierung wolle mit der Europäischen Investitionsbank Gespräche führen, damit Saab bei der Kreditvergabe eine höhere Priorität bekomme. Den Finanzbedarf bezifferte der Manager auf zunächst 500 Millionen Euro. Saab hat drei Monate Zeit, um das Unternehmen unter Gläubigerschutz neu aufzustellen. «Wir werden überleben», zeigte sich der Automanager überzeugt. Jonsson wiederholte, es gebe Interessenten an Saab. Namen wollte er aber nicht nennen. (awp/mc/ps/24) 

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