GM will Opel verschenken

Opel will sich nach bisherigen Plänen mit Hilfe von Investoren als eigenständige europäische Aktiengesellschaft weitgehend vom Mutterkonzern abkoppeln. An der neuen Gesellschaft soll GM nur eine Minderheitsbeteiligung halten. GM-Chef Fritz Henderson hatte am Freitag von mehr als sechs an einem Einstieg bei Opel interessierten Investoren gesprochen. Namen nannte er aber nicht. Unter den «ernsthaften Interessenten» seien Finanzinvestoren und Branchenvertreter.


Schwierige Investorensuche
Die Bereitschaft der Amerikaner, einen massgeblichen Teil von Opel ohne einen eigenen Erlös abzugeben, zeige die Schwierigkeiten bei der Suche nach einem privaten Investor für den deutschen Autobauer, schreibt nun die Zeitung. Experten bezweifeln, dass eine europäische Gesellschaft mit Opel und der britischen Schwestermarke Vauxhall die erforderliche Grösse hat, um sich am Markt zu behaupten. GM muss der US-Regierung bis Ende Mai einen Sanierungsplan vorlegen, um weitere staatliche Hilfen zu erhalten und damit der Insolvenz zu entgehen.


Opel und Fiat prüfen Allianz
Für Opel ist nach einem Medienbericht der italienische Fiat-Konzern als möglicher Partner im Gespräch. Fiat könnte mit den Töchtern des US-Autobauers General Motors (GM) in Europa und in Lateinamerika eine Allianz eingehen, berichtete das US-Branchenmagazin «Automotive News» unter Berufung auf einen Insider am Freitagabend (Ortszeit). Die Gespräche mit der Opel-Mutter GM seien allerdings noch in einem frühen Stadium. GM-Chef Fritz Henderson hatte am Freitag von mehr als sechs an einem Einstieg bei Opel interessierten Investoren gesprochen. Namen nannte er aber nicht. Unter den «ernsthaften Interessenten» seien Finanzinvestoren und Branchenvertreter. Sie bekämen nun vertraulichen Einblick in die Bücher.


Grosses Bündnis
Die angedachte Partnerschaft würde dem Bericht zufolge die insolvente schwedische GM-Tochter Saab nicht mit einschliessen. Für sie sucht General Motors derzeit einen Käufer. Die mögliche Allianz ändere auch nichts an dem geplanten Einstieg von Fiat bei Chrysler in Amerika, über den zur Zeit noch verhandelt wird. Ein Fiat-Sprecher habe auf Anfrage den Bericht nicht kommentieren wollen. Ein grosses Bündnis aus Fiat, den GM-Geschäften in Europa und Lateinamerika sowie mit Chrysler wäre dem Magazin zufolge zuletzt weltweit auf Platz zwei beim Autoabsatz gekommen. Im vergangenen Jahr haben diese Hersteller demnach zusammen 7,05 Millionen Autos verkauft – nur der Branchenprimus Toyota aus Japan setzte noch mehr ab.


Abnabelung
Opel will sich nach bisherigen Plänen mit Hilfe von Investoren als eigenständige europäische Aktiengesellschaft weitgehend von der Mutter abkoppeln. An der neuen Gesellschaft soll GM nur eine Minderheitsbeteiligung halten. Zu den potenziellen Interessenten gehören früheren Berichten zufolge auch Staatsfonds aus der asiatischen und arabischen Welt. General Motors und Fiat waren schon einmal Partner. GM hatte sich vor neun Jahren zunächst an Fiat beteiligt mit einer später möglichen kompletten Übernahme. Anfang 2005 stieg GM aber gegen eine Milliardenzahlung wieder aus der Allianz aus.


GM will Auto-Verkäufe in China 2009 um 5 bis 10 Prozent steigern
GM will seinen Absatz in China im laufenden Jahr um fünf bis zehn Prozent steigern. Dies sagte der für das Land verantwortliche Manager Kevin Wale am Montag am Rande der Automesse in Schanghai. Der künftige Erfolg des kurz vor der Insolvenz stehenden Unternehmens hänge auch von der Region Asien-Pazifik ab, ergänzte der GM-Chef der Region Nick Reilly.


Nach wie vor Wachstumsraten im Reich der Mitte
China ist seit Jahresbeginn weltweit einer der wenigen Auto-Märkte, die weiterhin Wachstumsraten verbuchen. Um die Nachfrage anzukurbeln, hat die Regierung zu Jahresbeginn die Verkaufssteuern auf Autos mit weniger als 1,6 Liter Hubraum halbiert. Im vergangenen Jahr verkaufte GM in China nach Unternehmensangaben aus dem Januar 1,09 Millionen Fahrzeuge. Dies entspricht einer Steigerung von sechs Prozent im Vergleich zum Vorjahr. In der gesamten Region Asien-Pazifik wurden mit 1,475 Millionen Wagen knapp drei Prozent mehr Autos verkauft. (awp/mc/ps/08)

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