GM: Wir müssen keine Opel-Standorte schliessen

Es gebe verschiedene Wege, dies zu tun. Werksschliessungen seien dafür nicht unbedingt notwendig. GM will die Fixkosten im Europa um 30 Prozent und die Kapazität um 20 bis 25 Prozent reduzieren. Noch im Juni hatte GM selbst die Schliessung der Fabriken in Antwerpen, Bochum und Eisenach geprüft. Gegen diese Pläne läuft der Opel-Betriebsrat Sturm. GM rechnet mit Sanierungskosten von 3,3 Milliarden Euro und hofft dafür auf Staatshilfen. Deshalb muss der US-Konzern Rücksicht nehmen. Auch in Kaiserslautern hat Opel ein Werk.


Reilly-Aussagen bereits relativiert 
In Unternehmenskreisen wurden die Reilly-Aussagen am Donnerstag relativiert. Reilly habe Werkschliessungen nicht ausgeschlossen. Er wolle einen solchen Schritt lediglich nicht von vorneherein festlegen. Ihm gehe es nur darum, die Kapazitäten zu senken. Reilly wolle in Verhandlungen mit den Gewerkschaften und Regierungen in Deutschland, Spanien und Grossbritannien die Details der Restrukturierung «in wenigen Wochen» klären, berichtet die «FAZ».


Sanierungsplan spätestens Mitte Dezember 
Der Brite hatte in dieser Woche bereits Gespräche in Belgien und England geführt, am Donnerstag sprach er mit der Leitung und dem Betriebsrat des spanischen Opel-Werks bei Saragossa. Der Sanierungsplan soll bis spätestens Mitte Dezember vollendet werden. Innerhalb eines Jahres sollten 9000 bis 10.000 der rund 50.000 Stellen in Europa abgebaut werden, sagte der Manager dem Blatt. Nach einem Verlust von 400 Millionen Euro im dritten Quartal 2009 solle das GM-Europageschäft um Opel 2011 wieder schwarze Zahlen schreiben und «2013 einen ordentlichen Gewinn» erzielen. Reilly halte den zwischen dem abgewiesenen Investor Magna und der Belegschaft vereinbarten Verzicht auf jährlich 265 Millionen Euro Lohn für ausreichend, schreibt die «FAZ».


Treffen in Brüssel
Reilly betonte, dass es bisher keine Absage des Bundes für Staatshilfe gebe: «Der Bund ist sehr interessiert daran, dass Opel eine Zukunft hat.» Er wies gleichzeitig den Vorwurf zurück, die Staatshilfe der einzelnen Regierungen könnte den Inhalt des Sanierungsplan zugunsten der Meistbietenden beeinflussen: «Das trifft nicht zu.» Reilly reist am Montag zu einem Treffen der EU-Wirtschaftsminister nach Brüssel. Dort wolle er den einzelnen Regierungen darlegen, wie der Plan «in den Grundzügen aussehen könnte».  (awp/mc/ps/31)

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