Goldman Sachs verbucht Gewinneinbruch – Kurs bricht vorbörslich ein

«Dieses war ein herausforderndes Quartal», sagte Bankchef Lloyd C. Blankfein. Die Kunden hätten sich zurückgehalten und die Vermögenswerte seien geschrumpft. Der Überschuss ging binnen eines Jahres von 2,854 Milliarden auf 845 Millionen Dollar zurück. Pro Aktie bedeutete das einen Rückgang von 6,13 auf 1,81 Dollar. Die Nettoerträge sanken von 12,33 auf 6,04 Milliarden Dollar.


Goldman-Zahlen können Markt nicht beruhigen
Ein Händler sagte mit Blick auf die Daten: «Alle haben mit sehr guten Zahlen gerechnet, alleine um die Märkte zu beruhigen – jetzt waren die Ergebnisse wie erwartet und das enttäuscht.» Ein weiterer Händler ergänzte, dass es nicht die erhofft positive Überraschung bei Goldman gegeben habe und zudem der Ausblick «nicht so toll» sei. Insgesamt könne das die Gemüter nicht beruhigen. Konzernchef Blankfein sprach dagegen von einer «soliden Leistung in einem schwierigen Umfeld».


Goldman Sachs allein auf weiter Flur
Goldman Sachs ist die einzige Investmentbank in den USA, die die Finanzkrise bislang ohne Quartalsverlust überstanden hat. Wie bedrohlich die Lage ist, hatte sich am Montag gezeigt. Der kleinere Rivale Lehman Brothers musste Gläubigerschutz beantragen. Merrill Lynch hat sich zeitgleich unter die Fittiche des Finanzkonzerns Bank of America gerettet. Analysten sprachen daher vom «schwarzen Montag».


Zahlen von Morgan Stanley am Mittwoch
Konkurrent Bear Stearns war bereits vor Monaten mit staatlicher Hilfe beim Finanzkonzern JPMorgan untergeschlüpft. Damit bleiben von ehemals fünf grossen Investmentbanken in den USA noch zwei übrig: Neben Branchenprimus Goldman Sachs gibt es noch Morgan Stanley. Das Institut legt am morgigen Mittwoch seine Zahlen vor. Analysten rechnen auch hier mit einem Gewinneinbruch. (awp/mc/pg/27)

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