Google beendet nun auch Vermarktung von Radio-Werbung

Der Geschäftsbereich habe nicht die erhoffte Wirkung erzielt, schrieb Google-Vizepräsidentin Susan Wojcicki am Donnerstag (Ortszeit) in einem Blog des Unternehmens.


Entlassungen
Für bis zu 40 Beschäftigte aus dem eingestellten Bereich gebe es voraussichtlich keinen anderen Arbeitsplatz bei Google, hiess es. Das wäre ein seltener Fall von Entlassungen in dem Unternehmen, dass in den vergangenen Jahren für einen rasanten Stellenaufbau bekannt war. In das Geschäft mit Radio-Werbung war der Suchmaschinenbetreiber Anfang 2006 nach dem Kauf der Firma DMarc Broadcasting eingestiegen. Die kleine Firma, die Google 102 Millionen Dollar kostete, unterhielt eine Plattform, über die Anzeigenkunden mit Radiosendern direkt Kontakt aufnehmen konnten.


Stagnierendes Geschäft
Mit dem Anzeigengeschäft in Print, Radio und TV hatte Google seine Marktdominanz im Internet auf andere Geschäftsfelder ausweiten wollen. Derzeit beendet das Unternehmen mehrere Aktivitäten, die nicht zum Kerngeschäft gehören. Das Geschäft mit Radio-Werbung stagniere seit rund drei Jahren, schrieb die Finanznachrichtenagentur Bloomberg. «Sie haben versucht, in ein Medium einzudringen, das wirklich alt und institutionalisiert ist», sagte Sameet Sinha, Analyst bei JMP Securities in San Francisco. Der Radio-Werbemarkt befinde sich jedoch in einem derartigen Abwärtsstrudel, dass selbst Google dort nichts hätte ausrichten können.


Print-Werbegeschäft bereits gestoppt
Erst vor rund vier Wochen hatte Google sein Engagement im Geschäft mit Werbeanzeigen für Zeitungen gestoppt – auch unter dem Einfluss der anhaltenden Wirtschaftskrise. Das Angebot, über das Werbekunden online in Zeitungen Anzeigen schalten konnten, soll Ende Februar komplett eingestellt werden. Das Geschäft mit TV-Werbung gebe Google dagegen nicht auf, betonte die für das Produktmanagement zuständige Managerin. Der Konzern will auch weiter Werbung für Internet- Radiosender vermitteln. (awp/mc/ps/02)

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