Google Print: Annäherung an europäische Buchverleger

Die Aufwertung des europäischen Gegenschlags zu einer politischen Angelegenheit durch Frankreichs Präsidenten Jacques Chiracs hat das Unternehmen ins Schwitzen gebracht. Nachdem der Suchmaschinen-Riese seinen Schock über das als amerikanischer Kulturimperialismus abgestempelte Projekt verdaut hat, versucht man sich in Schadensbegrenzung. «Uns ist bewusst, dass wir unser Projekt besser erklären müssen», äusserte sich der Vize-Präsident von Google Europa, Nikesh Arora, gegenüber der französischen Tageszeitung Le Figaro.


Europäische Empörung abgekühlt
Arora beteuert, dass Google Print ein Programm ist, das sich an alle richtet und die Neutralität respektiert. Er fordert die Europäer auf sich dem Projekt anzuschliessen, da man sie benötige. Mittlerweile hat sich die europäische Empörung abgekühlt, zumindest bei den Verlagshäusern, die Google gerade mit Aussichten auf wirtschaftlichen Profit zu ködern versucht. Laut Angaben von Google bestehen bereits Kontakte.


Vehementer Widerstand in Frankreich
Mitte Dezember kündigte die meistgenutzte Suchmaschine im Internet an, die Bestände der fünf grössten angelsächsischen Bibliotheken innerhalb von sechs Jahren zu digitalisieren und im Internet zu veröffentlichen. Ende April begann Google seine Europatour um sein Projekt zu bewerben, stiess aber auf vehementen Widerstand in Frankreich. Die Folge war eine Gegeninitiative des Präsidenten der französischen Nationalbibliothek Jean-Noel Jeanneney, die bei Präsident Chirac unterstützt Unterstützung fand. Dieser machte die Sache zu einer Europäischen und schlug den EU-Mitgliedsländer vor, ein eigenes Digitalisierungsprojekt zu realisieren. (pte/mc/gh)

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