GPS-Markt verdoppelt sich im Jahresvergleich
Der Erfolg im zweiten Quartal 2006 scheint auf den ersten Blick überraschend, da es eher als ruhiges Quartal für Elektronik-Artikel gilt, doch gerade der Markt für Navigationssysteme kann sich über starke Verkaufszahlen freuen. «Der Markt profitiert vor allem in Europa von den vielen Kunden, die Geräte rechtzeitig für ihren Sommerurlaub kaufen», erklärt Chris Jones, Chefanalyst bei Canalys.
Immer mehr Produkte
Nicht nur die Verkäufe boomen, auch die Auswahl an Geräten wird immer grösser. «Es gibt auf dem GPS-Markt einen kontinuierlichen Zustrom von neuen Produkten und immer mehr Auswahl bezüglich Form, Features und Preis der Geräte», so Jones. Mit der Anzahl der Produkte steigt auch die Anzahl der Verkäufer, die dem Marktführer Tom Tom Konkurrenz machen. Einige Lieferschwierigkeiten, unter denen Tom Tom zu Jahresbeginn zu leiden hatte, gaben anderen Anbietern die Möglichkeit aufzuholen. Vor allem US-Marktführer Garmin die Chance nutzen und vervierfachte seine Verkäufe im Jahresvergleich.
Trend zu Transferables
Der Trend bei Navigationssystemen scheint sich von Handhelds eindeutig in Richtung Transferables zu entwickeln, also übertragbarer Geräte die einzig und allein zur GPS-Navigation dienen. Das lässt sich auch aus den Verkaufszahlen des zweiten Quartals 2006 ablesen, in dem nur zehn Prozent der verkauften Navigationssysteme Handhelds waren, weitere drei Prozent waren Wireless Handhelds, die überwiegende Mehrheit von 87 Prozent entfiel jedoch auf Transferables. Das stellt eine grosse Veränderung verglichen mit dem Vorjahr dar, in dem zu Beginn noch fast die Hälfte des Marktes auf Handhelds entfiel.
Ungenutztes Potential für Mobiltelefone
Canalys-Analysten sehen noch ungenutztes Potential für GPS-Navigationssysteme, die in Mobiltelefone eingebaut werden. «Die meisten Mobilfunk-Anbieter sind sich noch nicht des wachsenden Potentials der mobilen Navigation bewusst und deshalb steht sie weit unten auf ihrer Prioritätenliste, hinter hochriskanten Spielereien wie mobilem Fernsehen», so Jones. Mobiltelefone mit eingebautem GPS könnten auch die Wahrnehmung der Kunden bezüglich der Funktion eines Mobiltelefons verändern und so die Grundlage für weitere Informationsservices über Handy schaffen, meint Jones. (pte/mc/gh)