Grünes Licht für 350 Millionen-Euro-Kraftwerk am Inn

Das UVEK hat der Gemeinschaftskraftwerk Inn GmbH (GKI) die Konzession und die Baubewilligung erteilt. Die Genehmigung sei im Einvernehmen mit dem Kanton Graubünden und dem Land Tirol erlassen worden, teilte das UVEK mit.


Strom für 90’000 Haushalte
Geplant ist ein 2,5 Kilometer langer Stausee mit einem 15 Meter hohen Stauwehr in Tschlin GR in Grenznähe zu Österreich. Zur Stromerzeugung soll das Wasser im Druckstollen zum Kraftwerk im österreichischen Prutz geleitet und dann wieder dem Inn zugeführt werden. Das Kraftwerk könnte mit einer Produktion von rund 417 Gigawattstunden Strom pro Jahr etwa 90’000 Haushalte versorgen.


Mehrere Einsprachen in Österreich
Die Investitionen betragen rund 350 Millionen Euro. An der GKI beteiligt sind die Engadiner Kraftwerke AG in Zernez GR mit 14 Prozent, das österreichische Stromunternehmen Verbund mit 50 Prozent und die Tiwag-Tiroler Wasserkraft AG mit 36 Prozent. Von österreichischer Seite hat das Projekt bereits im Juli eine erstinstanzliche Genehmigung erhalten, wie Peter Molinari, Geschäftsführer der Engadiner Kraftwerke, zum Regionaljournal Graubünden von Schweizer Radio DRS sagte. Dagegen seien aber mehrere Einsprachen beim Umweltsenat in Wien eingereicht worden. Mit einem Entscheid rechnet Molinari in 12 bis 16 Monaten.


Absinken des Grundwasserspiegels befürchtet
Die gut organisierten Projektgegner in Österreich bestehen nicht nur aus Umweltverbänden, sondern auch aus breiten Kreisen der Bevölkerung der Region. Sie stören sich an der Entnahme eines Grossteils des Flusswassers auf einer Flusslänge von knapp 30 Kilometern. Sie fürchten nebst einem verkümmerten Flussabschnitt auch ein Absinken des Grundwasserspiegels und der Luftfeuchtigkeit. Ob auch in der Schweiz Einsprache erhoben werde, sei schwierig einzuschätzen, sagte Molinari. Bisher habe es keine relevanten Einwände gegeben. (awp/mc/ps/27)

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