GV Credit Suisse Group: Brabeck als CS-Verwaltungsrat bestätigt

Die Aktionäre wählten Brabeck mit 90,88% Ja-Stimmen erneut in das Gremium, wie Verwaltungsratspräsident Walter Kielholz am Freitag an der CSG-Generalversammlung im Klotener Eisstadion unter Buhrufen aus dem Saal bekannt gab. 5,73% stimmten dagegen, 2% enthielten sich der Stimme.


Keine Chance für Ethos
Auch die übrigen umstrittenen Verwaltungsräte Thomas Bechtler und Lindt & Sprüngli-Chef Ernst Tanner erhielten Zustimmungsraten von über 91%. Jeweils über 5% der Stimmen lehnten die Wiederwahl ab. Gegen die Wiederwahl von Brabeck hatten sich die Anlagestiftung Ethos, die bereits an der Nestlé-GV einen Achtungserfolg gegen Brabeck erzielt hatte, und mehrere Kleinaktionäre ausgesprochen. Sie warfen Brabeck, Bechtler und Tanner vor, angesichts vieler Mandate bei anderen gewichtigen Unternehmen zu wenig Zeit zu haben für das anspruchsvolle Mandat bei der CSG.


Auf Vizepräsidium des CSG-Verwaltungsrates verzichtet
Brabeck hatte nach der Ohrfeige der Nestlé-Aktionäre bereits im Vorfeld der CSG-Generalversammlung auf die Kritik reagiert: Der Nestlé-Chef werde auf das Vizepräsidium des CSG-Verwaltungsrates verzichten, hatte alt Bundesrat Kaspar Villiger, der neu im Nestlé-VR sitzt, am vergangenen Wochenende publik gemacht. An seiner gestrigen Sitzung habe der CSG-Verwaltungsrat von dem Verzicht Brabecks Kenntnis genommen, gab Kielholz vor 1’667 Aktionären in Kloten bekannt. Zudem wolle Brabeck auch das Kompensationskomittee verlassen. Damit ist er nur noch einfacher CSG-Verwaltungsrat.


Kielholz weist Kritik zurück
Die Kritik «mangelnder Verfügbarkeit für alle zur Wiederwahl stehenden Herren und für den gesamten Verwaltungsrat» könne er nicht akzeptieren, sagte Kielholz. Die Jahre 2003 und 2004 seien sehr intensive Jahre für den Verwaltungsrat gewesen. «Die drei in der Öffentlichkeit kritisierten Herren waren immer für ihre Aufgabe bei der Credit Suisse Group verfügbar», sagte Kielholz zur umstrittenen Wiederwahl von Brabeck, Bechtler und Tanner. Der Verwaltungsrat (VR) habe sich im letzten Jahr zu neun Sitzungen getroffen. Daneben habe es über 25 Sitzungen der vier Ausschüsse des Verwaltungsrats gegeben. «Über das ganze Jahr gab es gesamthaft – von ganz wenigen Ausnahmen abgesehen – kaum Absenzen», sagte Kielholz. Alle Verwaltungsräte würden jeweils umfangreiches Material zur Bearbeitung vor den Sitzungen erhalten. «Die Vorbereitung der Sitzungen durch die einzelnen Verwaltungsräte ist sehr gewissenhaft», sagte Kielholz.


Nicht auf Kompetenzen verzichten
Zudem sei es für ihn als Präsidenten des Verwaltungsrates «auch sehr wichtig, Mitglieder in dem Gremium zu haben, die über aktive Führungserfahrung in grossen und mittleren Unternehmen verfügen», sagte Kielholz. Auf diese Kompetenzen könne der CSG-VR nicht verzichten. Neben Brabeck wurde auch Robert Benmosche erneut in den VR gewählt. Zudem wurde das Gremium durch den Franzosen Jean Lanier und den Holländer Anton van Rossum ergänzt. Überdies segneten die Aktionäre das Aktienrückkaufprogramm in Höhe von 6 Mrd CHF ab. (awp/mc/as)

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