Handyherstellern droht Umsatzrückgang

Geht es nach den kalifornischen Marktforschern von iSuppli soll der Umsatz, der weltweit mit der Handyherstellung generiert wird, im Vergleich zum Vorjahr um 4,7 Prozent auf 109,7 Mrd. Dollar zurückgehen.

Sättigung der Mobilfunkmärkte
Grund ist den iSuppli-Analysten zufolge die zunehmende Sättigung der Mobilfunkmärkte in den Industrienationen, die die Handyhersteller zu einer Senkung der Preise zwänge. «Weil die Handy-Sättigung in den entwickelten Ländern bereits so hoch sei, fehle eine ausreichende Verbrauchernachfrage, um das Marktwachstum anzutreiben», zitiert Cnet den iSuppli-Analysten Scott Smyser. Um aber Konsumenten in den weniger entwickelten Ländern wie Indien und China anzuziehen, müssten die Handyhersteller extrem günstige Geräte anbieten, erklärte Smyser.


Zunehmender Margendruck wegen Preisverfall
Ähnlich schätzen diesen Trend auch andere Branchenanalysten ein. Der durchschnittliche Verkaufspreis für Handys (wholesale) soll bis 2008 auf unter 160 Dollar schrumpfen, sagte etwa Gartner-Analyst Martin Gutberlet im Gespräch mit pressetext. 2005 hatten die Handyhersteller noch 166 Dollar verlangt. «Neben dem Bedarf für sehr günstige Handys in Schwellenländern sowie der Marktsättigung in den Industrienationen macht Gutberlet aber in der zunehmenden Konsolidierung der Mobilfunkprovider einen zusätzlichen Grund für den Preisverfall aus: «Die Einkaufsmacht der Mobilfunker steigt mit deren Grösse.» Die Handyproduzenten werden aufgrund des Preisverfalls unter Margendruck geraten. «Zweistellige Gewinnmargen werden schwer zu halten sein», so Gutberlet.


Erst im 2009 gehts wieder aufwärts
Die trüben Aussichten sollen den Experten zufolge in den kommenden Jahren anhalten. Erst 2009 geht es laut iSuppli mit den Umsätzen wieder aufwärts. Dann könnten immer mehr Verbraucher auf höher entwickelte und teurere 3G-Geräte setzen, mit denen sich Videos und Musik abspielen oder Fotos schiessen lassen. Smyser rechnet damit, dass die für die Handyhersteller lukrativeren 3G-Handys im Jahr 2009 einen Anteil von 40 Prozent am Gesamtmarkt ausmachen. Gartner schätzt übrigens, dass im Jahr 2009 rund eine Mrd. Handys verkauft werden, davon rund 350 Mio. UMTS-Handys. Der Trend zum UMTS-Handy soll sich in den kommenden Jahren von Japan und Europa aus auf dem gesamten Globus verbreiten. «Die Hersteller sind bereit für das UMTS-Massengeschäft», prognostizierte Gutberlet gegenüber pressetext abschliessend. (pte/mc/ab)

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