Hannover Rück bleibt nach Gewinnsprung optimistisch

Dies erklärte Vorstandschef Wilhelm Zeller am Dienstag bei der Zahlenvorlage im Vorfeld der Hauptversammlung. Die Krise sei für die Hannover Rück «weitgehend ausgestanden». Der Vorstand verspricht sich von den Problemen vieler Erstversicherer sogar ein besseres Geschäft. Nachdem sie das Jahr 2008 mit roten Zahlen abgeschlossen hatte, verdiente die Hannover Rück in den ersten drei Monaten 2009 besonders gut. Angetrieben von einem 80,2 Millionen Euro schweren Sondergewinn aus dem übernommenen ING-Portfolio wuchs der Konzernüberschuss in um fast 43 Prozent auf 216,1 Millionen Euro. Analysten hatten lediglich 170,7 Millionen Euro erwartet.


Beteiligungen belasten
Das Kapitalanlageergebnis litt hingegen stärker als erwartet unter der Krise und lag mit 198,2 Millionen Euro rund ein Viertel unter dem Vorjahreswert. Hier hätten sich vor allem Abschreibungen von gut 50 Millionen Euro auf nicht börsennotierte Beteiligungen ausgewirkt, hiess es. Die Verwerfungen an den Aktienmärkten schrecken die Hannover Rück hingegen wenig: Seinen Aktienbestand hat das Unternehmen bereits vor Monaten auf fast Null reduziert.


Das operative Ergebnis wuchs unterdessen um fast ein Viertel auf 305,8 Millionen Euro, ebenso die Nettoprämien, die um ein Viertel auf 2,1 Milliarden Euro zulegten. Ursache für den kräftigen Anstieg war vor allem das Lebens-Rückversicherungsportfolio des Finanzkonzerns ING, das die Hannover Rück im Januar übernommen hatte. Aber auch die Schaden-Rückversicherung konnte Prämien und Gewinn steigern. Zudem setzte die Hannover Rück höhere Preise durch und behielt mehr Risiken in den eigenen Büchern.


Krise treibt Nachfrage an
«Die durch die Finanzmarktkrise ausgelöste Kapitalverknappung in der weltweiten Assekuranz hat die Nachfrage nach Rückversicherung deutlich angekurbelt», stellte das Unternehmen fest. Die Preise für Rückversicherungsleistungen seien dadurch teilweise zweistellig gestiegen, etwa in der Kredit- und der Kautionsrückversicherung. Für das laufende Jahr strebt die Hannover Rück weiterhin eine Eigenkapitalrendite von mindestens 18 Prozent und einen Gewinn je Aktie (EPS) von mindestens 5 Euro an. Dies entspräche einem Gewinn von rund 600 Millionen Euro. (awp/mc/pg/16)

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