HeidelbergCement sieht Anzeichen für Stabilisierung

Der Einbruch der ersten drei Monate wurde aber etwas gedämpft. Für die zweite Jahreshälfte hofft HeidelbergCement auf Impulse aus den weltweiten Konjunkturprogrammen. Die Aktie des Baustoffherstellers reagierte mit Kursgewinnen auf die Zwischenbilanz nach fünf Monaten. Zuletzt lag das Papier 3,16 Prozent im Plus bei 27,40 Euro. Zwar war es für die Marktteilnehmer wegen der fehlenden Schätzungen schwierig, die Zahlen für den Zeitraum zu beurteilen, die leichte Zuversicht machte den Börsianern aber Mut.


April und Mai liefen besser
Zwischen Januar und Ende Mai erzielte HeidelbergCement einen Umsatz von 4,3 Milliarden Euro, rund 19 Prozent weniger als im Vorjahr. Der operative Gewinn lag bei 291 Millionen Euro – ohne Berücksichtigung von Währungseffekten bedeutete dies einen Rückgang um 46,2 Prozent. Allerdings fiel der Grossteil dieses Gewinns in den Monaten April und Mai an: Im ersten Quartal hatte HeidelbergCement operativ nur magere elf Millionen Euro verdient.


«Neuer Sparkurs macht sich bemerkbar»
Der neue Sparkurs habe sich bereits bemerkbar gemacht, hiess es in der Mitteilung. Kapazitäten und Produktionsstrukturen wurden angepasst – erste Erfolge spiegelten sich nach Aussage von Konzernchef Bernd Scheifele in der operativen Gewinnmarge wider. Diese lag vor Abschreibungen (OIBD) im Zeitraum April bis Mai bei 21 Prozent, nachdem sie im ersten Quartal noch 8,5 Prozent betragen hatte. Den Wert des Vorjahres konnte HeidelbergCement dennoch nicht erreichen.


Auf Kurs für weiter schwere Zeiten
Im vergangenen Monat hatte Vorstandschef Scheifele nach der geglückten Refinanzierung im Gespräch mit der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX gesagt, der Konzern müsse sich nicht auf Notverkäufe einlassen. Nach monatelangem Gezerre hatte der Konzern eine umfassende Neuregelung der bestehenden Verbindlichkeiten in Höhe von insgesamt 8,7 Milliarden Euro mit den mehr als 50 Gläubigerbanken vereinbart – ohne zeitliche Auflagen für die Verkäufe. Im ersten Halbjahr 2009 habe der Konzern Desinvestitionen von 324 Millionen Euro erzielt. Scheifele sieht den Konzern nach der Refinanzierung nun auf Kurs, «um die Herausforderungen der anhaltend schwierigen gesamtwirtschaftlichen Entwicklung zu bewältigen».


Konjunkturprogramme beginnen zu greifen
Zwar sei die wirtschaftliche Entwicklung weiter volatil, in einzelnen Märkten wie China und Indien sowie Australien seien aber bereits erste Anzeichen einer Erholung erkennbar. Es gebe zudem Hinweise, dass die Konjunkturprogramm zu greifen beginnen. Bereits im Sommer 2008 hatte der HeidelbergCement-Chef mit dem «Fitnessprogramm 2009» seinem Unternehmen einen Sparkurs verordnet. Im Mai hatte HeidelbergCement die erwarteten Einsparungen für 2009 auf 380 Millionen Euro angehoben. Ursprünglich wollte das Unternehmen mit seinem Programm die Kosten jährlich um 250 Millionen Euro reduzieren. (awp/mc/ps/26)

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