Henkel blickt nach Einbrüchen optimistisch nach vorne

Henkel setzt dabei auf Kostendisziplin und verspricht sich weitere Ersparnisse aus der Integration der zugekauften Klebermarken von National Starch. Die leichte Erholung der Märkte sei aber noch fragil, ein anhaltender Aufschwung noch nicht absehbar. Zu Handelseröffnung sank die Henkel-Aktie im Einklang mit dem schwachen Gesamtmarkt leicht. Unternehmenschef Kasper Rorsted zeigte sich zufrieden mit den Ergebnissen. «Die Bereiche Wasch- und Reinigungsmittel sowie Kosmetik und Körperpflege haben ihre Marktpositionen ausgebaut und die Profitabilität weiter erhöht. Unser Klebergeschäft hat sich im Jahresverlauf von den Folgen der Krise deutlich erholt», sagte Rorsted. «In den Ergebnissen spiegeln sich auch unsere Massnahmen zu Strukturanpassungen und Kostensenkungen wider.»


Verbrauchergeschäft in der Krise stabil 
Nach einem krisenbedingten Umsatzeinbruch im ersten Quartal ging es für Henkel seitdem wieder deutlich bergauf. Resistent gegen die Krise zeigte sich das Verbrauchergeschäft mit Wasch- und Reinigungsmittel sowie Kosmetik und Körperpflege. Sie kamen auf eine Umsatzrendite von 12,8 und 12,9 Prozent, während die Klebersparte nur auf 8,1 Prozent kam, weit entfernt von Rorsteds Ziel für 2012 von 14 Prozent. Wasch- und Reinigungsmittel trotzten der Krise dank starken Wachstums in Osteuropa und Afrika/Nahost. Das Asiengeschäft wurde allerdings beeinträchtigt durch den Rückzug aus China. Insgesamt erhöhte sich das bereinigte betriebliche Ergebnis von 450 auf 530 Millionen Euro, dank der Kostenkur und niedrigerer Rohstoffpreise.


Klebersparte nimmt wieder Fahrt auf
Auch das Geschäft mit Kosmetik und Körperpflege blieb stabil dank der Wachstumsmärkte. Neben Osteuropa und Afrika/Nahost war auch das Geschäft in Lateinamerika sowie Asien/Pazifik positiv. Aber auch in Westeuropa war die Entwicklung trotz des widrigen Marktumfelds gut. Das bereinigte betriebliche Ergebnis stieg leicht auf 387 Millionen Euro. Wesentliche Wachstumstreiber waren die Bereiche Haarpflege und Colorationen, insbesondere die neue Marke Syoss. Die Klebersparte litt stark unter dem Nachfrageeinbruch von Kunden aus der Automobil- und der Elektronikindustrie in Europa und Nordamerika. Seitdem erholt sich die Sparte aber besser als erwartet. Insgesamt ging der Kleberumsatz um 7,1 Prozent auf 6,2 Milliarden Euro zurück. Das bereinigte betriebliche Ergebnis fiel wegen der niedrigen Auslastung um ein Viertel auf 506 Millionen Euro.


Einbrüche 2009
2009 war der Henkel-Gewinn wegen der weltweiten Konjunkturkrise eingebrochen. Besonders das ansonsten gewinnträchtige Geschäft mit Klebern wurde durch den Wechsel auf Kurzarbeit in der Industrie in Mitleidenschaft gezogen. Zudem verzerrte der Verkauf der Ecolab-Beteiligung 2008 den Jahresvergleich. Der Überschuss halbierte sich von 1,233 Milliarden Euro auf 628 Millionen Euro. Als Dividende schlägt das Traditionsunternehmen für Vorzugsaktien 0,53 Euro, für Stammaktien 0,51 Euro vor. Henkel hatte bereits im Januar vorläufige Zahlen bekannt gegeben. So sank der Umsatz von 14,13 auf 13,57 Milliarden Euro. Der bereinigte Gewinn vor Zinsen und Steuern ging von 1,46 auf 1,36 Milliarden Euro zurück. (awp/mc/ps/12)

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