Henkel trotz Umsatzsprung mit Gewinneinbruch

Wie der im DAX notierte Hersteller von Persil und Schwarzkopf am Mittwoch in Düsseldorf mitteilte, erhöhte sich der Umsatz von 3,293 auf 3,668 Milliarden Euro.


Reingewinn von 234 auf 38 Millionen Euro eingebrochen 
Zehn von dpa-AFX befragte Analysten hatten im Schnitt mit 3,730 Milliarden gerechnet. Der um Sonderposten bereinigte Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) erhöhte sich von 339 auf 372 Millionen Euro (Prognose: 386). Einschliesslich dieser Kosten schrumpfte das EBIT von 339 auf 113 Millionen Euro. Der bereinigte Überschuss sank von 238 auf 227 Millionen Euro (Prognose: 237). Unterm Strich brach der Überschuss von 234 auf 38 Millionen Euro ein. Unter Einbeziehung der Anfang April übernommenen National Starch-Geschäfte schraubte Henkel die Jahresprognosespanne für das organische Wachstum von drei bis vier Prozent auf drei bis fünf Prozent herauf.


Integrationskosten und Effizienzprogramm
Für das um Integrationskosten und das Effizienzprogramm bereinigte EBIT stellt der Konsumgüterhersteller einen Zuwachs am unteren Ende des mittleren Zehnprozentbereichs (2007: 1,370 Mrd) in Aussicht. Für das bereinigte Ergebnis je Vorzugsaktie liegt das Ziel bei einem Anstieg am unteren Ende des mittleren einstelligen Prozentbereichs (2007: 2,19 Euro). In dieser Prognose sind erste Einsparungen aus dem Effizienzprogramm sowie der Integration der National Starch-Geschäfte enthalten. Der von Währungsschwankungen stark betroffene Konsumgüterkonzern geht davon aus, dass sich der derzeit schwache Dollar im zweiten Halbjahr erholen wird.


Entwicklung in Westeuropa verhalten
«In einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld, das weiterhin durch stark steigende Rohstoffpreise und einen schwachen Dollar gekennzeichnet war, erreichten wir ein sehr erfreuliches organisches Umsatzwachstum», sagte Vorstandschef Kasper Rorsted. «Das organische Wachstum (6,1%) wurde von allen Unternehmensbereichen getragen. Es stammt insbesondere aus unseren Wachstumsregionen, während die Entwicklung in Westeuropa verhalten war.»


Gestiegene Rohstoffkosten
Henkel litt stark unter Wechselkurseffekten und gestiegenen Rohstoffkosten, die angesichts der schwachen Konjunktur nicht an Verbraucher weitergegeben werden konnten. Dennoch wuchs Henkel mit seinen Geschäften organisch, das in erster Linie in Osteuropa erzielt wurde. In den Stammmärkten Westeuropas einschliesslich Deutschland schrumpfte das Geschäft. In Asien stützte sich Henkel beim Wachstum stark auf die dort etablierten neuen Klebermarken.


Weniger Umsatz im Wasch- und Reinigungsmittelbereich
Das Stammgeschäft Wasch- und Reinigungsmittel mit der berühmten Marke Persil sank beim Umsatz von 1,024 auf 1,012 Milliarden Euro. Das EBIT sank hier von 111 auf 96 Millionen Euro. Mit Kosmetik/Körperpflege steigerte Henkel den Umsatz von 769 auf 779 Millionen Euro. Das EBIT stagnierte bei 99 Millionen Euro. Die grösste Sparte, das Klebergeschäft Adhesive Technologies, profitierte von der Erstkonsolidierung der National Starch-Kleber und schraubte den Umsatz von 1,44 auf 1,82 Milliarden Euro herauf. Dabei verdiente Henkel mit Klebern 195 Millionen Euro nach 162 Millionen Euro vor einem Jahr. Wegen der schwachen Konjunktur war das Geschäft mit Handwerkern und Konsumenten in Amerika und Westeuropa rückläufig. (awp/mc/ps/07)

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