Herausforderungen für das Bildungsmanagement in Unternehmen

Über die Herausforderungen für das Bildungsmanagement in Zeiten der Rezession diskutieren Personalverantwortliche während des 4. scil Kongresses am 7. und 8. Oktober 2010 im Weiterbildungszentrum Holzweid der Universität St.Gallen.  Die Arbeitsprozesse in Unternehmen werden zunehmend komplexer. Gleichzeitig zwingt die Rezession viele Unternehmen zu radikalen Veränderungen. Lern- und Anpassungsfähigkeit wird zu einem wichtigen Wettbewerbsfaktor. Welche Art der Weiterbildung kann Organisationen helfen, mit den raschen Veränderungen Schritt zu halten?


Lernen im Team statt vom Chef
Wie die aktuelle scil Trendstudie zeigt, setzen Bildungsmanager im Vergleich zu den Befragungen von 2006 und 2008 immer mehr auf das Lernen voneinander. Der Vorteil: Sie sparen Ressourcen und fördern gleichzeitig die Eigenverantwortung der Mitarbeitenden. Gleichzeitig verlieren die Führungskräfte ihre tragende Rolle beim Lernprozess. Nicht sie allein sind es, die Orientierung und Wissen vermitteln, sondern die Mitarbeitenden selbst sind gefragt. Ihre Bedürfnisse werden stärker als bisher wahrgenommen. Im Trend liegen Weiterbildungsangebote des Web 2.0 wie Wikis oder Podcasts. Vorgefertigte Bildungsprogramme verlieren dagegen zunehmend an Bedeutung.


Befragung unter 150 Bildungsmanagern weltweit
An der schriftlichen Befragung nahmen 150 Bildungsverantwortliche teil. Im Mittelpunkt standen die zukünftigen Herausforderungen des Bildungsmanagements in Unternehmen. Durchgeführt hat scil die Studie zum dritten Mal in Folge in Zusammenarbeit mit der European Foundation for Management Development in Brüssel und der Mohammed e-University in Dubai. 104 Experten stammen aus dem deutschsprachigen Raum, die übrigen aus aller Welt.  Alle nehmen Führungspositionen ein, 70 Prozent auf höchster Ebene, beispielsweise als Leiter der Firmenuniversität oder der Abteilung Weiterbildung und Personalentwicklung. Die Studienteil-nehmenden arbeiten in unterschiedlichsten Branchen. Rund die Hälfte ist in internationalen Grosskonzernen tätig.


Mehr Investitionen in Zeiten der Krise
Der scil Kongress befasst sich mit der Wertschöpfung von Professional Learning in Zeiten konstanter Veränderung. Prof. Dr. Sabine Seufert, Geschäftsführerin des Lerninnovationszentrums scil an der Universität St.Gallen, empfiehlt antizyklisches Handeln in der Krise: Mehr Investitionen in die Personalentwicklung tätigen, um bei anspringender Konjunktur gut vorbereitet zu sein. «Die Praxis sieht allerdings häufig anders aus», sagt Sabine Seufert. Eine langfristige Personalentwicklung werde meist zugunsten einer kurzfristigen Krisenbewältigung eingeschränkt.


Forum für Bildungsexperten in St.Gallen
Wie können Bildungsaktivitäten möglichst eng an die Unternehmensstrategie gekoppelt werden, wie bringen Manager ihre Expertise bei der Krisenbewältigung ein? Und wie motiviert eine Organisation die Mitarbeitenden zu selbstorganisiertem lebenslangen Lernen? Während des 4. scil Kongresses nehmen renommierte Referenten aus aller Welt zu diesen Fragen Stellung.
Die Keynote-Speaker sind: Dr. Dietmar Albrecht (Head of HR Development Strategy, Volkswagen Coaching GmbH, Germany), Ruud Kronenbourg (Dean, Caterpillar University, Switzerland), Bill Liao (Co-Founder of Xing & Founder of Neo.org, USA), Dr. Narimane Hadj-Hamou, (Hamdan Bin Mohammed e-University, United Arab Emirates) und Dr. Richard Straub (IBM EMEA & Director Development Department EFMD, Belgium). Daneben werden viele andere Unternehmensvertreter Einblicke aus ihrer Praxis geben (z.B. Hewlett-Packard, Airbus S.A.S., Vodafone, European Central Bank). Die Konferenzsprache ist Englisch. (hsg/mc/ps)


Swiss Centre for Innovations in Learning an der Universität St.Gallen (scil)
Das Kompetenzzentrum wurde 2003 gegründet und wird von der GEBERT RÜF STIFTUNG unterstützt. scil verfolgt das Ziel, die Aus- und Weiterbildung durch praktische Anwendung neuester Forschungsergebnisse, Methoden und Technologien nachhaltig zu fördern und erfolgreich zu etablieren. scil wendet sich mit seinem Angebot an mittelständische Unternehmen, international agierende Konzerne sowie an Hochschulen. Das Kompetenzzentrum ist fest in das Institut für Wirtschaftspädagogik (IWP-HSG) der Universität St. Gallen integriert ? von daher sind innovative Impulse vorprogrammiert! 


Universität St.Gallen (HSG)
Internationalität, Praxisnähe und eine integrative Sicht zeichnen die Ausbildung an der Universität St.Gallen (HSG) seit ihrer Gründung im Jahr 1898 aus. Heute bildet die HSG 6400 Studierende aus 80 Nationen in Betriebswirtschaft, Volkswirtschaft, Rechts- und Sozialwissenschaften aus.
Mit Erfolg: Die HSG gehört zu den führenden Wirtschaftsuniversitäten Europas. Für ihre ganzheitliche Ausbildung auf höchstem akademischem Niveau erhielt sie mit der EQUIS- und AACSB-Akkreditierung internationale Gütesiegel. Studienabschlüsse sind auf Bachelor-, Master- und Doktorats- bzw. Ph.D.-Stufe möglich. Zudem bietet die HSG erstklassige und umfassende Angebote zur Weiterbildung an. Kristallisationspunkte der Forschung an der HSG sind ihre 40 Institute, Forschungsstellen und Centers, welche einen integralen Teil der Universität bilden. Die weitgehend autonom organisierten Institute finanzieren sich zu einem grossen Teil selbst, sind aber dennoch eng mit dem Universitätsbetrieb verbunden. 

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