Hiobsbotschaften vom US-Immobilienmarkt reissen nicht ab: Freddie Mac stürzt

Das Institut benötigt nun dringend frisches Kapital. Die Dividende für das vierte Quartal könnte halbiert werden, warnte Freddie Mac am Dienstag in McLean (Virginia). Die Investmentbanken Goldman Sachs und Lehman Brothers seien bereits beauftragt worden, kurzfristig Kapitalquellen zu finden. Sollten die Rettungsmassnahmen nicht ausreichen, müssten weitere Schritte wie die Ausgabe zusätzlicher Aktien oder eine Verkleinerung des Portfolios geprüft werden, hiess es weiter. Die Kapitalquote habe sich fast bis auf die gesetzlich geforderte Mindestschwelle von 30 Prozent verringert.


Freddie Mac-Papiere stürzen ab
Im vorbörslichen Handel stürzten die bereits am Vortag sehr schwachen Freddie Mac-Papiere um rund 18 Prozent auf 30,59 Dollar ab. Seit Anfang des Jahres haben die Aktien damit bereits rund die Hälfte ihres Werts verloren.


Deutlich ausgeweitete Verluste bekanntgegeben
Erst in der vergangenen Woche hatte die Nummer eins auf dem Markt, Fannie Mae , deutlich ausgeweitete Verluste bekanntgegeben. Die beiden Institute stehen hinter rund 40 Prozent aller US- Hypothekenkredite und sind damit die grösste Geldquelle. Die von der öffentlichen Hand gegründeten Finanzdienstleister besitzen staatliche Kreditgarantien. Sie kaufen von anderen Banken Hypothekenkredite, wandeln sie zum Teil in Wertpapiere um und verkaufen diese weiter.


Im dritten Quartal 1,2 Milliarden Dollar Verlust
«Es werde Zeit brauchen, bis sich der Markt wieder erhole», räumte Freddie Mac-Chef Richard Syron ein. Finanzchef Buddy Piszel sagte, Freddie Mac habe als Reaktion Preise und Kreditstandards angehoben und das Risikomanagement verbessert. Durch Kreditausfälle verlor Freddie Mac allein im dritten Quartal 1,2 Milliarden Dollar. Seit Jahresbeginn habe das Institut vor Steuern 4,6 Milliarden Dollar an Belastungen infolge der Kreditkrise verbucht. Der Bilanzwert der Anlagen habe sich im dritten Quartal um insgesamt 8,1 Milliarden Dollar verringert – im Vergleich zu einem Plus von 300 Millionen Dollar im Vorjahr. (awp/mc/gh)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert