HSG lanciert «Master in Organisation und Kultur»

Der neue, spezialisierte «Master in Organisation und Kultur» (MOK) vermittelt Kompetenzen für die Analyse und kreative Gestaltung komplexer Entwicklungsprozesse in Wirtschaft und Gesellschaft. «Das Programm stellt das allgegenwärtige Thema Wandel in den Mittelpunkt», sagt Philosophie-Professor Dieter Thomä. «In den Blick rücken Veränderungsprozesse, die gestaltet werden müssen: auf individueller, organisationaler und gesellschaftlicher Ebene.» Das MOK vermittelt die Fähigkeit, die vielfältigen Voraussetzungen erfolgreichen Handelns in Gesellschaft und Wirtschaft differenziert zu erfassen und kompetent an der Gestaltung komplexer Entwicklungsprozesse mitzuwirken. Die Absolventinnen und Absolventen des MOK werden dazu befähigt, substantiell zu einer lebensdienli-chen Entwicklung von Organisationen, Institutionen und Gesellschaft beizutragen.


Stärkung der integrativen HSG-Bildungstradition
Das Studienkonzept des MOK stellt eine Fortführung der integrativen HSG-Bildungstradition dar: Neben Instrumentalwissen ist zunehmend solide Orientierungsfähigkeit mit einem hohen Mass an Ver-antwortungsbewusstsein für gesamtgesellschaftliche Entwicklungen gefragt. Das MOK ist somit Aus-druck einer organischen Weiterentwicklung der HSG, die auf ganzheitliches Denken und Handeln ausgerichtet sind. «Wir nehmen mit dem neuen Programm keinen Paradigmenwechsel vor, das Grundkonzept des MOK fördert aber verstärkt eine integrative Bearbeitung aktueller Problemstellungen und Innovationsprozesse in Wirtschaft und Gesellschaft», sagt Prof. Dr. Johannes Rüegg-Stürm, Professor für Organization Studies. Mit Dieter Thomä ist er verantwortlich für den Master in Organi-sation und Kultur.


Kulturbewusst unternehmerisch Handeln
Im MOK setzen sich verantwortungsbewusste und unternehmerisch denkende Studierende mit grundlegenden Entwicklungsfragen von Organisationen und Gesellschaft auseinander. «Die zunehmende Spezialisierung der Managementwissenschaft führt bei der Bearbeitung der heutigen Ma-nagementherausforderungen zu immer grösseren Problemen. Überall werden Forderungen nach einer integrativen Betrachtung der gesamten Unternehmensführung gestellt», sagt Rolf Dubs, ehemaliger Rektor der Universität St.Gallen und Verwaltungsrat namhafter Unternehmungen. Dieser Forderung trägt das neue Masterprogramm Rechnung.


Fachübergreifende Ausrichtung
Das MOK ist durchgängig interdisziplinär ausgerichtet, um das Zusammenspiel von Organisationen, ihren kulturellen Grundlagen und gesellschaftlichen Herausforderungen angemessen zu vermitteln. Die Studierenden gehen Fragen nach, wie sie «Financial Times»-Korrespondent Haig Simonian kürzlich in der NZZ am Sonntag aufwarf: Welche kulturellen Gründe führen dazu, dass eine für die Schweiz sehr wichtige «hochprofitable Branche extrem veränderungsunwillig» ist? Und welche Folgen hat dies für Wirtschaft und Gesellschaft? Warum kommt es dazu, dass eine Branche genau jene Voraussetzungen untergräbt, die sie  in der Vergangenheit ausgesprochen erfolgreich gemacht hat? Für solche Problemstellungen sensibilisiert das neue Masterprogramm.


Interdisziplinarität und Reflexionsbereitschaft
Interdisziplinarität zwischen Kultur-, Sozial- und Managementwissenschaften und hohe Ansprüche an die Reflexionsbereitschaft der Studierenden unterscheiden das MOK deutlich von den bisherigen Mas-terprogrammen der HSG. Genauso wichtig sind profunde betriebswirtschaftliche Kenntnisse. «Wir schliessen mit dem neuen Masterprogramm die Lücke zwischen den Fähigkeiten, die traditionell in geisteswissenschaftlichen Studiengängen vermittelt werden und einer Ausbildung, die dazu befähigt, ökonomisch tragfähige  Strategien entwickeln zu können», erklärt Dieter Thomä. So stützt sich das MOK sowohl auf Grundlagen der Kultur- und Gesellschaftstheorie als auch der Managementwissenschaft.


Für Absolventen aus den Wirtschafts-, Rechts, Sozial- oder Kulturwissenschaften
Das Zulassungsverfahren des MOK ist auf Studierende ausgerichtet, die sich durch ein hohes Interesse an gesellschaftlichen und organisationalen Entwicklungsprozessen auszeichnen, Freude am Durchdringen komplexer Zusammenhänge haben und an der Übernahme von Verantwortung für Veränderungs- und Innovationsprozesse interessiert sind. Das Programm ist offen für Absolventinnen und Absolventen der HSG wie auch für Absolventen anderer Universitäten mit Bachelor in den Wirt-schafts-, Rechts, Sozial- oder Kulturwissenschaften. Das Studium ist auf eine Dauer von drei Semestern ausgerichtet (90ECTS), ein Einstieg ist nur zum Herbstsemester möglich.


«Gesamtvorstellung von verantwortlichem Entscheiden und Handeln»
Neben fachübergreifenden Vertiefungskursen (z.B. Strategie und Innovation, Ethik und Wirtschaft, Finan-zielle Führung und Performance, Kommunikation und Medien), aus denen die Studierenden auswählen können, führen die Studierenden an der Seite eines interdisziplinären Dozententeams gemeinsam mit Praxispartnern forschungsnahe Projekte durch. «Das Curriculum des MOK garantiert eine schlüssige Gesamtvorstellung von verantwortlichem Entscheiden und Handeln in wirtschaftlicher, sozialer und kultureller Praxis», sagt Martin Heller, ehemals künstlerischer Direktor Expo.02 und Intendant Linz 2009, Kultur-Hauptstadt Europas.


Gute Berufsaussichten
Absolventinnen und Absolventen des MOK schaffen sich gute Voraussetzungen für einen erfolgreichen Einstieg in Unternehmen, komplexe Organisationen oder in die unternehmerische Selbständigkeit. Im Fokus stehen Branchen mit hoher öffentlicher Exponiertheit, Beratungsunternehmen, Kommunikations- und Medienagenturen, Forschungseinrichtungen, Spitäler, Ideenfabriken wie «Think Tanks», Kulturinstitutionen, NPOs und NGOs, Lobbying-Organisationen oder politische Parteien. Das MOK ist zudem eine ideale Vorbereitung für den Eintritt ins Doktoratsprogramm Organisation und Kultur (DOK), das die HSG seit 2006 anbietet. (mc/ss)

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