Huber+Suhner: Weniger Umsatz und Gewinn im Halbjahr

Dass Huber+Suhner trotz des weltweiten Abschwungs schwarze Zahlen schreibe, sei einer ausgewogenen Diversifizierung mit drei Technologien (Hochfrequenz, Niederfrequenz, Fiberoptik) und drei Märkten (Kommunikation, Transport, Industrie) sowie Kosteneinsparungen zu verdanken, sagte der Huber+Suhner-Chef. Der Gewinn brach im Vergleich mit der Vorjahresperiode um 43,8% ein auf 20,0 Mio CHF. Das Betriebsergebnis auf Stufe EBIT sackte um 58,6% ab auf 22,2 Mio CHF und die EBIT-Marge reduzierte sich auf 7,1% von 13,8% im Vorjahr. Laut Kaufmann ist das «akzeptabel».


Bestellungen um 23 Prozent rückläufig
Der Bestellungseingang ging um 23% zurück auf 312,2 Mio CHF. Kaufmann erwartet bis Ende Jahr keine grundsätzliche Änderung der Marksituation. Ein leicht besseres operatives Ergebnis im zweiten Halbjahr hält er «im Bereich des Möglichen». Mittelfristig sei Huber+Suhner gut aufgestellt. Am stärksten von der Wirtschaftskrise betroffen war bei Huber+Suhner die Sparte Hochfrequenz, während die Fiberoptik- und die Niederfrequenz-Sparte stabil geblieben sind. Bei allen drei Technologien erzielte Huber+Suhner indes schwarze Zahlen, was Kaufmann als eine «gute Leistung» bezeichnete.


Wachstum auch in der Krise
In den Märkten, in denen Huber+Suhner-Produkte zur Anwendung kommen, gingen die Bestellungen von Kommunikationsfirmen am stärksten zurück. Der Rückgang der Bestellungen von Transport- und Industrieunternehmungen ging etwas moderater retour. Einzelne Märkte (Eisenbahn, Solarenergie) sind gar am Wachsen. Auf den Abschwung reagierte das in der elektrischen und optischen Verbindungstechnik tätige Unternehmen mit Kostensenkungsmassnahmen. Im Vordergrund standen der Abbau von Überstunden und Feriensaldi sowie Frühpensionierungen, aber auch Kurzarbeit und ein Stellenabbau waren nicht zu vermeiden. Seit Ende 2008 sank der Personalbestand um 158 auf 3’456 Stellen.


Stellenabbau wird nicht ausgeweitet
Huber+Suhner sieht sich mit dem bisher angekündigten Stellenabbau im Rahmen von rund 250 Mitarbeitern auf gutem Weg. «In diesem Rahmen wird es bleiben, darüber hinaus sind keine wesentlichen Massnahmen mehr zu erwarten», sagte der CEO im Gespräch mit AWP. Die Kosten für das Massnahmenprogramm, welche bereits dem ersten Semester belastet wurden, bezifferte Kaufmann auf 5,7 Mio CHF. Weitere Kosten seien nicht zu erwarten. Ein Kostensenkungsziel mochte Kaufmann nicht nennen. «Der Einfluss der Massnahmen wird aber im zweiten Semester zunehmen, was sich positiv auf die Margen auswirken sollte. Einerseits fallen die Kosten weg, andererseits beginnen die Massnahmen zu tragen.»


Hoffen auf höheren Kupferpreis
Einen positiven Einfluss erhofft sich Kaufmann auch vom Kupferpreis. «Bleibt dieser auf dem aktuell wieder etwas höheren Niveau, wird sich das im zweiten Semester steigernd auf den Umsatz auswirken und wegen der Lager auch auf die Gewinnmargen.» Kaufmann bestätigte bei dieser Gelegenheit das bisher geltende Zielband für die EBIT-Marge von 8 bis 10%. «Dieses Ziel gilt über die Zyklen hinweg weiterhin.»


Programm «Bridging Technologies»
Grundsätzlich zeigte sich Kaufmann für die mittelfristige Zukunft zuversichtlich. Unter anderem erhofft er sich stimulierende Impulse und neue Geschäftschancen vom Programm «Bridging Technologies». Damit sollen die drei Technologien von Huber+Suhner, die Niederfrequenztechnik, Fiberoptik und die Hochfrequenztechnik untereinander verbunden werden. Zum Thema Akquisitionen meinte Kaufmann: «Wir sind aktiv und wir haben den unternehmerischen Spielraum um handeln zu können.» Spruchreif ist derzeit aber noch nichts. Die Aktien von Huber+Suhner stehen am frühen Nachmittag in einem freundlichen Gesamtmarkt 2,1% im Plus. (awp/mc/ps/07)

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