Hügli/H1: Umsatz leicht, EBIT deutlich gesteigert

Das Betriebsergebnis auf Stufe EBIT stieg um 21,2% auf 13,9 (11,5) Mio CHF, die EBIT-Marge auf 8,6 (7,5)% und der Konzerngewinn um 12,3% auf 8,5 (7,6) Mio CHF, wie der Nahrungsmittelhersteller am Dienstag mitteilte. Hügli hat damit ungefähr im Rahmen der Analysten-Schätzungen abgeschlossen. Die Banken Vontobel/ZKB haben für den Umsatz 161,4/166,0 Mio, für den EBIT 13,9/12,9 Mio und für den Reingewinn 8,8/9,3 Mio CHF geschätzt.


Sorge wegen steigender Rohmaterialpreise bei Agrargütern
Das wirtschaftliche Umfeld sei im ersten Halbjahr anhaltend günstig gewesen, heisst es bei Hügli. Man gehe allerdings in der langfristigen Planung nicht davon aus, dass letzteres ein Dauerzustand sein werde. Für gewisse Sorgen würden die auf breiter Front steigenden Rohmaterialpreise im Bereich der Agrargüter sorgen.


Differenzierte Entwicklung
Die Entwicklung in den geografischen Segmenten und in den nach Kundensegmenten länderübergreifend organisierten Vertriebsdivisionen sei differenziert ausgefallen. Nach den hohen Investitionen in die Märkte und in die Strukturen vom vergangenen Jahr, würden diese Massnahmen nun zu greifen beginnen.


In Deutschland, dem wichtigsten Absatzmarkt des Unternehmens, legte der Umsatz um 4,9% (lok. Whrg. +0,4%) zu. Im Segment Schweiz/Übriges Westeuropa resultierte ein Wachstum von insgesamt 4,5% (+2,2%). Dabei ist zu berücksichtigen, dass Hügli den Direktverkauf an Privathaushalte eingestellt hat. Damit fielen Verkäufe in der Höhe von 1,3 Mio CHF weg. Osteuropa steigerte die Verkäufe um 18,5% (+10,6%), blieb mit einer laut Hügli ‹unbefriedigenden› EBIT-Marge von 2,4% aber hinter den Erwartungen zurück.


Stärkstes Wachstum bei Industrial Foods
Von den Division erzielte erneut Industrial Foods, die den Verkauf von Fertig- und Halbfertigprodukten an die Lebensmittelindustrie umfasst, das stärkste Wachstum. Dieses Segment legte um 14,4% (+10,7%) zu. Vor allem in der Schweiz und in Grossbritannien liefen die Geschäfte gut.


Food Service-Reorganisation in Deutschland bewährt sich
Die grösste und internationalste Division Food Service – der Verkauf an alle Betriebe der Ausserhausverpflegung – wuchs um 8,5% (+4,5%), wobei sich die Reorganisation in Deutschland gemäss der Mitteilung bewährt. Die Verkaufsteams in Ungarn und Polen kämen gut voran, wogegen die reifen Märkte Schweiz und Österreich eher stagnieren würden.


Health and Natural Food steigert Umsatz um 8,6 %
Die Division Health and Natural Food, also der Verkauf von biologisch/organischen Produkten an den Fachhandel, verbuchte ein Umsatzwachstum von 8,6% (+4,1%). Beim grössten Absatzkanal, den Reformhäusern in Deutschland, gingen die Verkäufe zwar zurück. Dagegen entwickelten sich die Naturkostgeschäfte und Drogeriemärkte sowie insbesondere der Export sehr positiv.


Schwieriges Semester für Private Label
Ein schwieriges erstes Semester erlebte dagegen die Division Private Label (Verkauf an grosse Einzelhandelsorganisationen unter deren Marken) mit einem Umsatzwachstum von lediglich 1,5%, was in lokalen Währungen gar einem Rückgang um 3,3% entspricht. Der Trend zu Produkten mit einem günstigen Preis-/Leistungsverhältnis sei jedoch ungebrochen und für die Zukunft sei wieder eine dynamischere Entwicklung zu erwarten, heisst es.


‹Sehr zuversichtlich›
Trotz der Sorgen um die steigenden Preise für Agrargüter gibt sich der Konzern ’sehr zuversichtlich›, was die mittel- und insbesondere die langfristigen Aussichten anbetrifft. Hügli rechnet für das zweite Halbjahr mit einem etwas stärkeren Umsatzwachstum auf total (2007) ca. 339 Mio CHF, davon 9 Mio CHF akquisitionsbedingt. Zudem erwartet Hügli bei EBIT und Gewinn ein über Vorjahr liegendes Resultat. Bisher hiess es, EBIT und Reingewinn sollten im Vorjahresvergleich überproportional ansteigen. (awp/mc/pg)

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