Hugo Boss optimistisch für 2011

Der Grosshandel bestellt in der Regel mit einem halben Jahr Vorlauf. Zusammen mit den Rückmeldungen aus dem Einzelhandel ergibt sich so laut Lahrs ein gutes Bild über die zu erwartende Entwicklung im ersten Halbjahr 2011. Das Metzinger Unternehmen wird laut Lahrs im laufenden Jahr besser abschneiden als die Branche. Für die Luxusgüterindustrie werde 2010 ein Wachstum von rund zehn Prozent erwartet. «Wir liegen im Geschäft mit unseren Endverbrauchern deutlich darüber.» Der Umsatz im eigenen Einzelhandel habe in den ersten neun Monaten auch ohne Neueröffnungen um 14 Prozent zugelegt, im dritten Quartal seien es 23 Prozent gewesen. «Das bedeutet, wir verdienen damit richtig Geld.»


Weltweit über 500 eigene Läden
Derzeit betreibt Hugo Boss weltweit über 500 eigene Läden. Der Anteil des eigenen Einzelhandels am Gesamtumsatz soll mittelfristig auf 50 Prozent steigen. Geschehen soll dies über neue Geschäfte im Ausland. Gerade in Regionen wie beispielsweise Asien gebe es keine für Hugo Boss geeigneten Grosshandelsstrukturen, sagte Lahrs. Dort nehme das Unternehmen die Expansion deshalb selbst in die Hand.


Deutschland nach wie vor wichtigster Einzelmarkt
Nach wie vor wichtigster Einzelmarkt für Hugo Boss ist Deutschland. Dort habe sich der Verbraucher selbst im Krisenjahr 2009 sehr schnell wieder zum Kaufen entschlossen und dort wachse das Unternehmen derzeit sehr dynamisch. Zunehmend wichtiger würden für Hugo Boss aber Länder wie China. «In fünf Jahren wird vieles davon abhängen, wie man in China als Marke wahrgenommen wird», sagte der Vorstandschef. Auch in Brasilien wolle Hugo Boss wachsen. Hingegen wird Indien Lahrs zufolge noch eine Weile brauchen, um die gleiche Bedeutung wie China zu erlangen. «Wir nehmen diesen Markt aber sehr ernst.»


Aus Krise gelernt
Aus der Krise habe Hugo Boss gelernt, wie wichtig es ist, schnell auf Kundenbedürfnisse zu reagieren. Das Metzinger Unternehmen hat deshalb den Produktionszyklus vom ersten Entwurf bis zur fertigen Kollektion verkürzt, was laut Lahrs auch die Gefahr von Abverkäufen zu niedrigen Preisen deutlich senkt. «Das Luxusempfinden ist für unsere Kunden sehr wichtig.» Durch den wachsenden Mittelstand gerade in Schwellenländern wird die Zielgruppe für Unternehmen wie Hugo Boss in Zukunft noch grösser werden. «Wer einmal ein hochwertiges Produkt genossen hat, hört damit nicht mehr auf», sagte Lahrs. Der Geschmack fürs Bessere gehe nicht mehr weg. (awp/mc/ps/14)

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