IBM Forscher für innovative Datenschutz-Technologie ausgezeichnet

Diese zeigt erstmalig auf, wie Datenschutztechnologien effizient auf elektronischen Identitätskarten implementiert werden können. Damit können eine sichere Identifizierung bei gleichzeitigem Schutz der persönlichen Daten für eine Vielzahl von Anwendungen, die auf diesen so genannten e-IDs basieren, verwirklicht werden. Die hier gewürdigte Lösung ist eine von mehreren zukunftsweisenden Forschungsinitiativen im Bereich datenschutzfördernder Informationstechnologien bei IBM Research ? Zürich.


Ausgeklügelte, kryptografische Algorithmen
Wie die meisten elektronischen Ausweise, wurde das IBM System entwickelt, um amtlich beglaubigte persönliche Daten, wie etwa Geburtsdatum, Staatsangehörigkeit, oder die Stimmberechtigung bei einer Wahl, zu speichern. Was das nun prämierte System von anderen differenziert ist die effiziente Nutzung von ausgeklügelten, kryptografischen Algorithmen. Sie agieren wie ein Mittelsmann und gewährleisten, dass sich der Ausweisträger sicher identifizieren und somit authentisieren kann, ohne dass er seine Identität vollständig gegenüber dem Dienstleister offen legen muss. Dies wird möglich durch verschlüsselte Zertifikate oder Berechtigungsnachweise. Tätigt jemand, zum Beispiel, mit seiner e-ID eine weitere Transaktion beim gleichen Anbieter, generiert das System ein neues verschlüsseltes Zertifikat.  So ist auch eine Verkettung von verschiedenen Transaktionen durch eine einzige e-ID nicht möglich.


Vertrauensfördendes Produkt
«Diese Innovation der IBM Forschung stärkt die informationelle Selbstbestimmung und fördert das Vertrauen der Benutzerinnen und Benutzer.» Dr. Bruno Baeriswyl, Präsident privatim, Vereinigung der schweizerischen Datenschutzbeauftragten, Datenschutzbeauftragter des Kantons Zürich. Mit einer solchen «Smarten Identitätskarte» könnte Datenschutz auch effizient und sicher in vielen Anwendungen in der elektronischen Verwaltung, etwa dem e-Voting, realisiert werden. Dies fördert das Vertrauen der Bürger in den Schutz ihrer Daten und stärkt die gesellschaftliche Akzeptanz von Lösungen in diesem Bereich. Obwohl IBM Forscher das System für e-IDs entwickelt haben, könnte es Datenschutz auch bei einer Reihe von Anwendungen in verschiedenen Bereichen des Alltags ermöglichen, die auf e-IDs oder anderen Smart Cards aufbauen. Hierzu zählen etwa Dienstleistungen von Versicherungen oder im Gesundheitswesen, Kreditkartentransaktionen, oder Bonus- bzw. Loyalty-Programme, wie die Frequent-Flyer Programme von Fluggesellschaften.


Hoher Stellenwert des Themas «Identität und Datenschutz»
«Ich begrüsse, dass beim Innovationspreis 2009 das Thema ‹Identität und Datenschutz› einen hohen Stellenwert erhalten hat. Die Forschergruppe von IBM Research in Zürich bekommt den Preis völlig zu Recht für ihre Arbeit in dem Themenbereich, die für die künftige Gestaltung von  eID-Anwendungen besonders wichtig ist, denn solche Systeme werden in  Zukunft fast alle Lebensbereiche berühren. Eingebauter Datenschutz kann für die Akzeptanz von eIDs in der Informationsgesellschaft entscheidend sein,» erklärt Marit Hansen vom Unabhängigen Landeszentrum für Datenschutz Schleswig-Holstein.


Führende Forschungsinstitution 
IBM Research ? Zürich gehört zu den führenden Forschungsinstitutionen in der Erforschung und Entwicklung digitaler Datenschutztechnologien. Zum Portfolio an datenschutzfördernden Technologien zählt auch Identity Mixer, ein System zur Anonymisierung von Zugriffsberechtigungen, welches IBM als Teil ihrer offenen Innovationsinitiative im Rahmen des PRIME-Projektes frei zur Verfügung stellt . IBM Wissenschaftler wirken unter anderem auch bei den von der Europäischen Union geförderten, kollaborativen Projekte PRIME und PrimeLife mit, deren Ziel es ist, einen vollständigen, funktionstüchtigen Forschungsprototypen für ein datenschutzförderndes Identitätsmanagent-System zu entwickeln. Harriet Pearson, IBM Vice President, Security Counsel & Global Chief Privacy Officer, erklärt: «In einer zunehmend intelligenten Welt, in der Systeme, wie in den Bereichen Gesundheitswesen, Sicherheit etc., stärker vernetzt sind, wird es für jeden Einzelnen immens wichtig, aktiv und sicher kontrollieren zu können, wer Zugang zu welchen seiner persönlichen Daten erhält.» (ibm/mc/ps)


Über die Gesellschaft für Informatik e.V.
Die Gesellschaft für Informatik e.V. (GI) mit Sitz in Bonn fördert wissenschaftliche Arbeiten und praxisorientierte Innovationen. Sie vergibt seit dem Jahr 2005 einen Innovationspreis für informatikbezogene Erfindungen oder Innovationen. Die GI ist eine gemeinnützige Fachgesellschaft zur Förderung der Informatik in all ihren Aspekten und Belangen. Gegründet im Jahr 1969 ist die GI mit ihren heute rund 24.500 Mitgliedern die grösste Vertretung von Informatikerinnen und Informatikern im deutschsprachigen Raum. Die Mitglieder der GI kommen aus Wissenschaft, Wirtschaft, öffentlicher Verwaltung, Lehre und Forschung.

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