IBM legt mitten in der Krise die Messlatte höher

IBM geht immer mehr weg vom Hardware-Geschäft und setzt stattdessen auf margenträchtige IT-Dienstleistungen. Nachbörslich stieg die Aktie um 3 Prozent. Von April bis Juni verdiente IBM unterm Strich insgesamt 3,1 Milliarden Dollar nach 2,8 Milliarden vor einem Jahr. Erwartet hatten die Analysten dagegen einen leichten Rückgang. Pro Aktie stieg der Gewinn von 1,97 auf 2,32 Dollar. Im Gesamtjahr will das Unternehmen nun mindestens 9,70 Dollar je Anteilsschein verdienen. Bislang hatte der Konzern 9,20 Dollar angepeilt, was bereits über dem Vorjahreswert von 8,89 Dollar gelegen hätte.


Bedeutung des Hardware-Geschäfts schwindet
Bereits seit Jahren nimmt die Bedeutung des Hardware-Geschäfts für den Konzern ab. So hatte IBM die Fertigung von Heimrechnern an die chinesische Lenovo verkauft. Geblieben sind die Server-Rechner, wie sie in Firmen und für den Datenverkehr im Internet eingesetzt werden. Bei Software und Beratung sind die Margen allgemein höher als bei Computern und Zubehör. Unter anderem deshalb war IBM auch nicht bereit, im jüngsten Bieterwettkampf um Sun Microsystems nachzulegen, einen Hersteller von Hochleistungsrechnern. Letztlich griff der Software-Konzern Oracle zu.


Sparprogramm gegen die Krise
Beim Umsatz schlug die Wirtschaftskrise allerdings auch bei IBM durch. Er fiel wie erwartet von 26,8 auf 23,3 Milliarden Dollar. Davon war auch das wichtige Service- und Software-Geschäft betroffen. Gleichzeitig stiegen hier aber die Margen. IBM hat ein konzernweites Sparprogramm aufgelegt, bei dem auch Stellen wegfallen oder verlagert werden. «Wir sind gut auf Kurs, 2010 unser Ziel eines Gewinns je Aktie von 10 bis 11 Dollar zu erreichen», sagte Konzernchef Palmisano.


Gradmesser für die Branche
IBM gilt wegen seiner breiten Angebotspalette als wichtiger Gradmesser für die gesamte IT-Branche. Ein weiteres Schwergewicht, der Prozessorenprimus Intel , hatte zu Wochenbeginn bereits vergleichsweise gute Zahlen vorgelegt und damit die Hoffnung auf eine rasche Erholung des gebeutelten Technologiesektors geschürt. (awp/mc/ps/35)

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