IBM: Schweiz könnte von Reorganisation profitieren

Nach einem schwachen ersten Quartal plant IBM radikale Umstrukturierungen. Gemäss «Wirtschaftswoche» stehen dabei in Europa rund 2.500 Arbeitsplätze zur Disposition, einschliesslich dem bereits angekündigten Abbau von 580 Stellen in Deutschland.


Produktionsverlagerung nach Osteuropa
In den vergangenen Wochen hatte IBM schon mitgeteilt, dass in Deutschland zwei und in Schweden fünf Standorte geschlossen werden. Bei den beiden deutschen Standorten handelt es sich um die Betriebsstätten der Dienstleistungssparte IBM Services in Hannover und Schweinfurt, deren Produktion in billigere osteuropäische Staaten verlagert werden soll.


Kein Erfolg im Abschluss
IBM machte «schlechte wirtschaftliche Bedingungen» in Deutschland, Italien, Frankreich und Japan sowie Probleme beim Abschluss von kurzfristigen Dienstleistungsverträgen für das schlechte Abschneiden im ersten Quartal 2005 verantwortlich. Weitere Ursachen für die enttäuschende Geschäftsentwicklung seien steigende Pensionskosten für ehemalige IBM-Mitarbeiter.


Technische Dienste und IT-Beratung enttäuschend
IBM-Finanzvorstand Mark Loughridge nannte insbesondere die Ergebnisse der Sparten Technische Dienste und IT-Beratung enttäuschend. Diese machen 51 Prozent des Unternehmensumsatzes aus. Zwar seien im Geschäftsfeld Software Marktanteile hinzugewonnen worden. Der Umsatz der besonders profitablen Grossrechner – auf Englisch «Mainframes» – ging jedoch um 16 Prozent zurück. IBM hat seit zwei Jahren seine Produktlinie in diesem Sektor nicht erneuert. Dagegen war in dieser Sparte vom ersten Quartal 2003 zum ersten Quartal 2004 ein Anstieg von 34 Prozent erzielt worden.


Verlagerung nach Zürich
Loughridge bestätigte, dass im ersten Quartal mit Umstrukturierungen in Europa begonnen worden sei. «Einige dieser Massnahmen könnten umfangreiche Umstrukturierungsaktivitäten nach sich ziehen», sagte er. Laut Wirtschaftswoche soll ein Teil der Aufgaben der Europazentrale in Paris auf London für Nord- und auf Zürich für Südeuropa verteilt werden. Da noch keine entgültigen Entscheidungen getroffen seien, wollte man sich bei IBM Schweiz gegenüber Moneycab nicht dazu äussern, ob und in welcher Form die Schweiz von einer derartigen Verlagerung profitieren könnte.


IBM beschäftigt in der Schweiz 3300 Mitarbeitende, davon 300 im Forschungslabor in Rüschlikon, das weltweit einen hervorragenden Ruf geniesst. (mc/as)

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