IHAG Kommentar: Die Bäume wachsen nicht in den Himmel

Der Goldpreis korrigierte innert Wochenfrist 2.1%. Neueste Marktdaten vom «World Gold Council» legten an den Tag, dass die Nachfrage nach Gold-ETF’s im 3. Quartal auf 38.7 Tonnen eingebrochen ist, wobei im 2. Quartal während des vorläufigen Höhepunktes der Schuldenkrise in Europa mit 291.3 Tonnen sehr viel Gold nachgefragt wurde. Gleichzeitig stieg aber die Schmucknachfrage um 25.5% auf 529.8 Tonnen. Insgesamt reduzierte sich die gesamte Goldnachfrage gegenüber dem 2. Quartal um 12.7%, steht aber 12% höher als im Vorjahr. Wir denken, dass die Aussichten für dieses Edelmetall immer noch gut sind und rechnen mit einem anhaltenden Aufwärtstrend.


Irlands Schuldenkrise drückt auf den Ölpreis
Der Ölpreis verliert in der letzten Woche fast 5%, befindet sich aber immer noch über USD 80/bbl. Gründe für den Rückgang waren die Schuldenkrise in Irland und die verschärften Kreditrestriktionen durch die Notenbank in China. Der Ölpreis handelt im oberen Drittel der Handelsspanne von USD 70/bbl und USD 90/bbl. Ein Ausbrechen erscheint wenig wahrscheinlich, eher ist wieder mit Preisen unter USD 80/bbl zu rechnen.


Konjunkturdynamik im nächsten Jahr bereits im Preis berücksichtigt
Zum Aktienmarkt: Die meisten Börsen haben in den letzten Monaten eine sehr gute Entwicklung an den Tag gelegt. Einzelne Aktien aus zyklischen Sektoren gewannen sogar mehr als 50% in kurzer Zeit. Dazu gehören beispielsweise BASF, BMW oder BHP Billiton. Damit preisen diese zyklischen Papiere bereits eine hohe Konjunkturdynamik im nächsten Jahr ein. Die wirtschaftliche Zukunft ist aber nicht nur rosig. In Europa werden grosse Staaten, wie Deutschland und Frankreich im nächsten Jahr mit sparen beginnen. Die Folgen fürs Wirtschaftswachstum sind dabei unklar. In China wird die Inflation wieder zum Problem, nachdem im Oktober eine Teuerung von 4.4% (September-Wert: 3.6%) erreicht wurde. Wie bereits im Frühjahr beginnt die chinesische Zentralbank wieder mit der Verschärfung der monetären Rahmenbedingungen, was die Wirtschaft in den nächsten Monaten abschwächen dürfte. Damit erscheinen auch die in letzter Zeit stark gestiegenen Rohstoffpreise korrekturanfällig.


Gewinne realisieren
Wir sind deshalb für die weitere Aktienmarktentwicklung vorsichtig gestimmt und würden Gewinne in gut gelaufenen Aktien ganz oder teilweise realisieren. Die Bäume wachsen nicht in den Himmel. Korrekturanfällig erscheinen beispielsweise Rohstoffaktien wie BHP Billiton, die wir verkaufen würden. Wir empfehlen entweder Cash zu halten oder in defensive, zurückgebliebene Aktien umzuschichten. Interessant erscheinen Dr Pepper Snapple (DPS). Die Aktie dieses amerikanischen Getränkeherstellers hat in den letzten Monaten den Markt deutlich underperformt. Das Unternehmen ist aber gut positioniert, profitiert vom Trend hin zu nicht-colahaltigen Getränken und tätigt aggressiv Aktienrückkäufe, was der DPS-Aktie Aufholpotential verleihen dürfte. (IHAG/mc/hfu)


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