IHAG Kommentar: Wie lange ignoriert der Markt die guten Firmenresultate noch?

Auf der Sektorebene sind Autoaktien in voller Fahrt. Die Absatzzahlen sind sich am Erholen und der Zulieferer Continental konnte erfolgreich eine Anleihe platzieren. Bei den Rohstoffen bewegen sich Öl und Gold seitwärts. Im Bereich der «Soft Commodities» sticht der Weizenpreise mit einer Avance von etwa 30% in sehr kurzer Zeit ins Auge. Die Lagerbestände sind zwar noch hoch, aber die Schätzung für die diesjährige Ernte musste wegen Dürre nach unten korrigiert werden. Die Preishausse könnte demnach noch etwas anhalten. Für einen Aktieninvestor erscheinen uns die Aktien von Monsanto interessant. Das Unternehmen profitiert indirekt von höheren Weizenpreisen und die Aktie hat innert zwei Jahr etwa zwei Drittel an Wert verloren. Wir denken, dass bei der Monsanto-Aktie das Erholungspotential noch nicht ausgeschöpft ist.


Die Börse traut den Unternehmen kaum mehr Wachstum zu
Die «Earnings Season» konnte dem Aktienmarkt bis jetzt noch keine nachhaltigen Impulse liefern, obwohl die meisten Unternehmen über einen guten Geschäftsgang berichten können. So erzielte beispielsweise der Chiphersteller Intel den höchsten Umsatz in seiner Firmengeschichte und dürfte in diesem Jahr etwa doppelt so viel verdienen wie im Jahre 1999. Die Aktie steht aber viel tiefer, weil das P/E seit dann stetig nach unten tendierte. Das gilt für viele weiteren Aktien auch. Die Börse traut den Unternehmen kaum mehr Wachstum zu und preist unseres Erachtens zu einem schönen Teil einen «double dip» ein. Wir denken, dass diese Ängste übertrieben sind. Die Wirtschaft wird weiter wachsen, allerdings wird der Aufschwung mit einem moderaten Tempo von statten gehen. Wichtig ist, was in China passiert. Im 2. Quartal betrug das BIP-Wachstum 10.3%, nach 11.90% im 1. Quartal. Das «Soft Landing» scheint damit zu gelangen. Die chinesische Regierung hat bereits mehrere Male unter Beweis gestellt, dass sie die Wirtschaft erfolgreich steuern kann.


Kurzfristig weiteres Korrekturrisiko
Die Börsen haben kurzfristig ein weiteres Korrekturrisiko. Es ist schwierig zu sagen, wann die Marktteilnehmer ihren Blick weg von Makrozahlen wenden und mehr auf die guten Unternehmensresultate schauen werden. Es ist möglich, dass dies Ende Juli der Fall sein könnte. Dann wird das US-BIP vom 2. Quartal publiziert und die Investoren haben Klarheit über die Wirtschaftsentwicklung. Bis zu diesem Zeitpunkt dürften die Aktienmärkte volatil bleiben. Wir würden weiterhin an schwachen Tagen mit dem Aufbau von Positionen in erstklassigen Papieren beginnen .

(IHAG/mc/hfu)


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