Implenia-CEO Werner Karlen tritt per sofort zurück

Nähere Angaben zu den Rücktrittsgründen machte Konzernsprecher Claude Vollenweider auch auf Anfrage nicht. Er verneinte aber einen Zusammenhang zwischen Karlens Rücktritt und dem Streit mit dem britischen Hedge-Funds Laxey. Dieser will den Baukonzern unter seine Kontrolle bringen, was Implenia aber mit allen Mitteln – insbesondere über eine Stimmrechtsbeschränkung – zu verhindern versucht.


Kein Zusammenhang mit Laxey?
Auch nach Meinung des zweitgrössten Implenia-Aktionärs steht der Rücktritt in keinem Zusammenhang mit dem britischen Hedge Funds. «Das hat wohl nichts mit Laxey zu tun», sagte Max Rössler von der Parmino Holding gegenüber AWP. Parmino ist mit einem zuletzt gemeldeten Anteil von gut 11% hinter Laxey zweitgrösster Implenia-Aktionär. Laxey soll seine Beteiligung auf gegen 50% erhöht haben, wie Affentranger vor Monatsfrist an der Bilanzmedienkonferenz sagte. Implenia weigert sich aber, mehr als 4,9% der Aktien einzutragen.


Impenia sucht vorerst keinen Nachfolger
Nach Angaben von Vollenweider sucht Implenia nicht aktiv nach einem neuen Chef. Affentranger, der den Konzern nun als Executive Chairman führt, stelle «die beste Lösung» dar. Es sei sehr schwierig, jemanden mit den nötigen Branchenkenntnissen für diesen Posten zu finden. Affentranger steht Verwaltungsratsmitglied Toni Wicki zur Seite: Der Chef des Rüstungs- und Technologiekonzerns RUAG wurde mit Blick auf eine gute Unternehmensführung (Corporate Governance) zum Independent Lead Director ernannt.


Karlen folgte auf Bubb
Karlens Wahl zum Implenia-Chef auf den 1. Februar 2009 war als Generationenwechsel angekündigt worden. Der 42-Jährige, der zuvor Direktionspräsident des Gehäuse- und Komponentenherstellers Phoenix Mecano war, folgte auf den langjährigen Konzernchef Christian Bubb, der altershalber zurücktrat. Bereits Ende 2008 hatte der langjährige Finanzchef Roger Merlo altershalber das Unternehmen verlassen. Er wurde durch den 44-jährigen Beat Fellmann ersetzt.


Gewinnsprung im 2008
Implenia sieht sich trotz der Rezession gut aufgestellt. Das Unternehmen sei mit einem quantitativ und qualitativ guten Auftragsbestand ins Jahr 2009 gestartet. Implenia setzt nicht zuletzt auf die Konjunkturprogramme des Bundes, die insbesondere der Baubranche Impulse geben sollen. Im vergangenen Jahr machte Implenia einen Gewinnsprung um über einen Viertel auf 41,9 Mio CHF. Dazu trugen allerdings auch Sonderfaktoren bei, etwa der Verkauf der Immobilientochter Privera. Der Umsatz nahm indes um 2,3% auf 2,33 Mrd CHF ab. (awp/mc/ps/05) 

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