Implenia: Strabag weiterhin an Beteiligung interessiert

Dies hiess es am Montag beim grössten Schweizer Baukonzern in Dietlikon ZH. Bereits in der Sonntagspresse war über die Strabag-Absicht breit berichtet worden. Die Strabag-Zentrale in Wien lehnte am Montag jede Stellungnahme ab. Die Österreicher werden schon seit geraumer als mögliche Implenia-Aktionäre gehandelt. Während der letzten zweieinhalb Jahre hat Implenia vehement versucht, Laxey als Aktionär loszuwerden. Der unwillkommene Investor aus Grossbritannien stockte das Paket aber stetig auf, nach Implenia-Angaben zuletzt auf etwa 51%.


Mit «Lex Koller» gegen Eintrag ins Aktienregister 
Mit Verweis auf die «Lex Koller», die den Grundbesitz von Ausländern in der Schweiz beschneidet, war Implenia nie bereit, mehr als 4,9% der Strabag-Anteile ins Aktienregister einzutragen. Für die Österreicher würden die gleichen rechtlichen und statuarischen Einschränkungen gelten, sagte Implenia-Sprecher Aloys Hirzel der Nachrichtenagentur SDA. Dies wäre auch nicht anders, wenn Strabag die Implenia-Anteile über ihre Schweizer Tochtergesellschaft kaufen würde: «Der Anteil müsste Platz haben in den 20% des Aktionariats, die bei Implenia für ausländische Investoren vorgesehen sind», so Hirzel.


Credit Suisse bestätigt Mandat für Laxey
Die Laxey-Anteile seien inzwischen zum grössten Teil aus dem Aktienregister ausgetragen worden, sagte Hirzel. Die Credit Suisse prüft derzeit strategische Alternativen für das Aktienpaket von Laxey. «Implenia kann dabei nur an der Seitenlinie stehen», sagte Hirzel. Die Credit Suisse bestätigt ihr Mandat für Laxey, liefert sonst aber keinerlei Angaben zum laufenden Platzierungsverfahren. Gemäss dem Kurs vom Montagmittag dürfte das Laxey-Paket, sollte es tatsächlich 51% betragen, rund 280 Mio CHF wert sein.


Implenia für Gespräche mit Strabag offen
Implenia sei zu Gespräche mit der Strabag bereit, hiess es am Montag weiter. Es sei aber noch völlig offen, wie diese ablaufen könnten, sagte Unternehmenssprecher Hirzel: «Implenia möchte erst einmal in Erfahrung bringen, was Strabag genau vorhat.» Der Implenia-Verwaltungsrat beharrt auf seinen Standpunkten. Das Gremium unter Leitung von Anton Affentranger, der seit dem Weggang von Konzernchef Werner Karlen im April das Unternehmen auch operativ führt, erachtet die Unabhängigkeit des Konzerns als «wesentlich»: Man habe dies im Interesse von Aktionären, Kunden und Angestellten den Österreichern auch schriftlich mitgeteilt.&(awp/mc/ps/05) 

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