Infineon: Belastungen wegen BenQ-Mobile-Pleite – Umbau der Mobilfunksparte

Das Mobilfunkgeschäft werde umgebaut, teilte Infineon am Mittwoch mit. Weltweit seien rund 400 Stellen betroffen, davon 200 in Deutschland. Die Umstrukturierungskosten dürften 30 Millionen Euro betragen. Wegen der Insolvenz der deutschen BenQ Mobile, dem einstigen Handygeschäft von Siemens , erwartet Infineon im abgelaufenen Geschäftsjahr 2005/06 Belastungen von 80 Millonen Euro.


Umsatzausfall im nächsten Jahr von 150 Millionen Euro erwartet
Für 2006/07 erwarten die Münchner einen Umsatzausfall von 150 Millionen Euro, davon 40 bis 50 Millionen Euro im ersten Quartal. Das BenQ-Mobile-Debakel vereitelt ausserdem Infineons Vorhaben, die verlustreiche Kommunikationssparte Com binnen vier Quartalen in die Gewinnzone zu bringen. «Der Break-Even für das Drahtlosgeschäft im Geschäftsbereich Communication Solutions ist aus heutiger Sicht für Ende des Kalenderjahres 2007 geplant», teilten die Münchner mit. Infineon hatte bereits angekündigt, dass das ursprüngliche Ziel «eher schwerer» erreichbar sei. BenQ Mobile, die frühere Siemens-Handyproduktion mit 3.000 Beschäftigten, musste nur ein Jahr nach Übernahme durch den taiwanischen Elektronikhersteller BenQ Insolvenz anmelden.


Infineon Chef verbreitet Zuversicht
Infineon-Chef Wolfgang Ziebart gab sich betont zuversichtlich. «Wir verfolgen weiterhin die Strategie, unsere Kundenbasis im Mobilfunkgeschäft konsequent auszubauen», sagte er. «Wir sind im Moment in einer Reihe von Projekten mit neuen namhaften Kunden. Ich bin zuversichtlich, sie erfolgreich abschliessen zu können.» Im Mobilfunkbereich von Infineon war der Umsatz in den vergangenen Quartalen erheblich zurückgegangen, da der wichtige Kunde BenQ Marktanteile eingebüsst hatte.


(awp/mc/hfu)

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