Infineon kurz vor Verkauf der Handysparte an Intel

Der deutsche Chiphersteller verlange 1,5 Milliarden Euro für seine Sparte Wireless Solutions, die unter anderem die Prozessoren für Apples «iPhone» produziert. Ein Infineon-Sprecher wollte die Spekulationen am Donnerstagabend nicht kommentieren. Dem Vernehmen nach sind die Gespräche aber in einem konkreten Stadium. «Es wird mit grosser Intensität verhandelt», erfuhr die Nachrichtenagentur dpa aus Firmenkreisen. Vor wenigen Wochen hatte Infineon bekanntgegeben, dass es Fortschritte bei Gesprächen gebe. Ziel einer möglichen Transaktion sei die strategische Weiterentwicklung des Segments. In Medienberichten war schon seit längerem über einen möglichen Verkauf spekuliert worden. Neben dem US-Konzern Intel waren auch Broadcom und Samsung Electronics als mögliche Käufer genannt worden.


Mobilfunk-Chipsparte wirft wieder Gewinn ab
Nach bekanntwerden des Berichts stiegen die Infineon-Aktien und gingen als bester Dax-Wert um 5,22 Prozent höher bei 4,654 Euro aus dem Handel. Händler zeigten sich für den Fall eines Abschlusses gespannt, zu welchem Preis das Geschäft über die Bühne gehen werde. Die mittlerweile profitable Handysparte machte 2009 immerhin ein Drittel des Jahresumsatzes von Infineon aus (gesamt: 3,03 Mrd Euro). Die Mobilfunkchipsparte galt jahrelang als grösstes Sorgenkind bei Infineon. Mittlerweile wirft der Bereich aber wieder Gewinn ab. Das Hauptgeschäft von Infineon sind aber Chips für die Industrie- und Autobranche. Nach Meinung von Analysten wäre es deshalb sinnvoller für Infineon, sich von dem Bereich zu trennen. (awp/mc/ss/01)

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