Insider soll Apple-Geheimnisse verraten haben

Der 39-Jährige muss sich nun zusammen mit vier weiteren Männern vor Gericht verantworten. Die New Yorker Staatsanwaltschaft hat am Donnerstag (Ortszeit) Anklage erhoben. Sie spricht von einer regelrechten Verschwörung. Nach ihren Ermittlungen hat eine Beratungsfirma neben dem Flextronics-Mitarbeiter auch Beschäftigte des Computerbauers Dell und der Halbleiterkonzerne Advanced Micro Devices (AMD) sowie TSMC angeheuert und mit Investoren zusammengebracht. In Telefonaten sollen die Insider dann über Neuentwicklungen geplaudert haben.


«Beschaffung und der Verkauf von Insiderinformationen»
«Das war keine Marktforschung», sagte die leitende FBI-Beamtin Janice Fedarcyk. «Was die Angeklagten getan haben, war die Beschaffung und der Verkauf von Insiderinformationen.» Und dies ist verboten. Derartige Infos verschaffen Investoren unzulässige Vorteile, die sie an der Börse in bares Geld ummünzen können. So ist der Apple-Kurs dank des bombastischen Erfolgs von iPhone und iPad alleine in diesem Jahr von 210 auf 320 Dollar hochgeschossen. Im Falle von Apple sollen die Hedgefonds-Manager schon Monate vor dem Erscheinen gewusst haben, dass das neue iPhone eine zweite Kamera für Videotelefonate bekommt und dass Apple zudem eine Art Lesegerät entwickelt – was sich später als der Tablet-Computer iPad herausstellte. Der Tippgeber beim Zulieferer Flextronics soll für diese Informationen mehr als 22.000 Dollar kassiert haben.


James Fleishman im Visier der Ermittler
Im Mittelpunkt der Ermittlungen steht der Berater James Fleishman, der festgenommen wurde, inzwischen aber gegen die Zahlung einer Kaution wieder auf freiem Fuss ist. Er heuerte nach Ansicht der Staatsanwälte die Experten aus den Elektronikfirmen an. Insgesamt sollen die Mitarbeiter von Apple, Dell, AMD und TSMC zusammen mehr als 400.000 Dollar für ihre Dienste bekommen haben. Der Dell-Mitarbeiter hat bereits gestanden. US-Ermittler haben Insiderhandel derzeit verstärkt im Visier. Hintergrund sind spektakuläre Fälle aus der jüngeren Vergangenheit. Das meiste Aufsehen erregte der Milliardär und Hedgefonds-Chef Raj Rajaratnam. Zusammen mit 21 Komplizen soll er an den Geheimnissen der Grosskonzerne IBM , Google und der Hilton-Hotelkette kräftig verdient haben. (awp/mc/ss/21)

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