Intel und AMD schliessen Frieden

Intel zahle dem viel kleineren Konkurrenten im Rahmen der Einigung 1,25 Milliarden Dollar. Die AMD-Aktie schoss in New York um mehr als 22 Prozent nach oben auf 6,50 Dollar. Das Intel-Papier kletterte um 0,45 Prozent auf 19,93 Dollar.


Verstösse gegen Patentlizenzen vorgeworfen
AMD warf Intel unter anderem vor, Computerhersteller und Händler auf unfaire Weise an sich gebunden zu haben. Die Vorwürfe hatten zu internationalen Untersuchungen geführt. Intel hatte AMD im Zusammenhang mit der Auslagerung der Chip-Produktion Verstösse gegen Patentlizenzen vorgeworfen. Intel war zuletzt in dem Wettbewerbsstreit immer stärker unter Druck geraten. Anfang November erhob die New Yorker Staatsanwaltschaft eine Klage gegen den weltgrössten Chiphersteller mit dem Vorwurf milliardenschwerer illegaler Rabatte und Bestechungszahlungen. Mitte Mai hatte die Europäische Kommission gegen Intel wegen illegaler Zahlungen in der Computerbranche ein Rekord-Bussgeld von 1,06 Milliarden Euro verhängt. Der Konzern bestritt die Vorwürfe und wehrt sich rechtlich dagegen.


Willkommener Geldregen
Für AMD bringt die Einigung einen dringend benötigten Geldregen. Das Unternehmen kämpft seit der Übernahme des Grafikkarten-Spezialisten ATI mit hohen Verlusten. Zuletzt hatte es im dritten Quartal wieder ein Minus von 128 Millionen Dollar (86 Mio Euro) gegeben. Der Konzern hatte beschlossen, die Chip-Fertigung, zu der auch der Standort Dresden gehört, abzuspalten. Hier schoss aber Intel gegen und machte geltend, dass einige Patente zwar AMD, aber nicht den neuen Betreibern der Chip-Fabriken zugänglich gemacht worden seien. Als Teil der jetzigen Einigung gewähren sich die Unternehmen auch gegenseitig Patente für einen Zeitraum von fünf Jahren. (awp/mc/pg/29)

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