Intel und IBM mit Durchbruch bei neuer Chip-Technologie

Intel will bereits in der zweiten Jahreshälfte 2007 mit den neuen 45-Nanometer-Chips herauskommen, die unter dem Codenamen «Penryn» entwickelt worden sind, teilte der Chip-Branchenführer mit. Ein Nanometer (Nm) entspricht einem Milliardstel Meter.


Produkte mit dieser Technologie im 2008
IBM kündigte seinerseits am Samstag Produkte mit dieser Technologie für 2008 an. IBM hat seine neue Technologie in Zusammenarbeit mit dem Intel-Hauptkonkurrenten Advanced Micro Devices (AMD) sowie den japanischen Elektronikkonzernen Sony und Toshiba entwickelt, betonte die Gesellschaft. Intel-Technik-Chef Mark Bohr sagte am Samstag in Santa Clara: «Wir sehen die grösste Veränderung in der Transistor-Technik seit den 60er Jahren.»


Zwei Stoffe werden geheim gehalten
Dabei will Intel die Herstellung seiner leistungsstärksten Prozessoren auf 45 Nanometer von bisher 65 Nanometer Strukturbreite umstellen. Den neuen Prozessorkern «Penryn» hatte der Chipgigant bereits im Januar 2006 angekündigt. Bei diesen winzigen Strukturen bestand bislang die Gefahr, dass so genannte Leckströme mit einen unkontrollierten Stromfluss im Chipkern auftreten. Mit Hilfe des silberfarbigen Metalls Hafnium wollen die Intel-Ingenieure dies nun verhindern. Zwei weitere Stoffe, die in dem neuen Intel-Rezept die bislang benutzten Chip-Zutaten Siliziumdioxid und polykristallines Silizium ablösen, hält Intel aus Wettbewerbsgründen geheim.


Chipsgrösse fast halbieren
Mit der neuen Technologie kann Intel die Grösse der Chips fast halbieren oder die Anzahl der Transistoren in den Chips deutlich erhöhen. Die neuen Mikroprozessoren sollen vermutlich Ende 2007 auf den Markt kommen.


Über eine Milliarde Transistoren je Chip
Die Intel-Chips sollen mehr als eine Milliarde Transistoren je Chip haben. Mehr als 30.000 der 45-Nm-Transistoren passen auf einen Stecknadelkopf. Anders ausgedrückt: Mehr als 2.000 von ihnen entsprechen dem Durchmesser eines Menschenhaares. Der erste Transistor, der von dem legendären amerikanischen Forschungslabor Bell Labs 1947 entwickelt worden war, hatte hingegen Handgrösse.


Signifikantes Absetzten von Wettbewerbern gefragt
Unklar blieb am Wochenende, ob sich Intel mit der neuen Technologie signifikant von seinen Wettbewerbern absetzen kann. Auch Texas Instruments arbeitet nach Angaben eines Firmensprechers an einem neuen Produktionsverfahren mit 45 Nanometern, bei dem Hafnium eingesetzt werde. (awp/mc/ab)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert