Islamische Entwicklungsbank kann Krise nur wenig anhaben

Von Gérard Al-Fil
Die 1973 gegründete Islamische Entwicklungsbank (IDB) mit Hauptsitz im saudiarabischen Dschiddah finanziert Projekte in der islamischen Welt von Malaysia bis Marokko. Insbesondere dort, wo westliche Geldhäuser und Versicherer aus Risikoüberlegungen aussen vor bleiben, springt die IDB in die Bresche. Die Bank finanziert ausschliesslich auf der Grundlage des Koran, also ohne Zinsen oder konventionelle Anleihen.

 

IDB finanziert in Risikoländern mit wenig Risiko
Am Montag hat die IDB-Tochtergesellschaft Islamic Corporation for the Insurance of Investment and Export Credit (ICIEC) hat jetzt eine Repräsentanz in Dubais Onshore-Zentrum DIFC eröffnet.  «Im 2009 hat die ICIEC Handelaktivitäten und Investitionen im Wert von 2,1 Mrd. Dollar versichert, 27 Prozent mehr als im 2008», sagt IDB Group-Präsident Dr. Ahmed Ali. «Beispiele sind die Absicherung eines emiratischen Ölexportgeschäfts nach Bangladesch oder der Ausbau eines Container-Terminals im Hafen von Dschibouti», ergänzt ICIEC-CEO Dr. Abdel-Rahman Taha.

 

Mit ihrer Niederlassung im DIFC will die IDB noch enger mit den dort ansässigen Banken zusammen arbeiten. Im DIFC sind 242 Geldhäuser, Assekuranzunternehmen und Vermögensverwalter registriert, daunter die CS und UBS sowie die meisten namhaften Schweizer Privatbanken.

«Wir haben mehrere Golfstaaten als Niederlassungssitz in Betracht gezogen. Dubai und DIFC waren am Ende eine natürliche Wahl», sagt ICIEC-CEO Taha.



Selten gewordenes Rating

Mit den Ölstaaten Saudiarabien, Iran und Kuwait als Anteilseigner (und 53 weiteren Mitgliedsstaaten), verfügt IDB über eine solider Kapitalbasis. Einziger Wermutstropfen für die ICIEC: der Wert der Firmen, die sich um ein Versicherungsgeschäft bewarben fiel von 1,4 Mrd. Dollar auf 1,1 Mrd. Dollar. Seit Ausbruch der Finanzkrise im Herbst 2008 können sich nur wenige Banken auf der Welt mit der Standard and Poor?s-Bestnote ?AAA? schmücken. Neben IDB sind dies beispielsweise die Zürcher Kantonalbank ZKB und die niederländische Rabobank, die mehrheitlich an der Basler Privatbank Sarasin & Cie. beteiligt ist.

 

Ausserdem platzierte die IDB im Oktober 2009 einen Islamic Bond (Sukuk) für 850 Mio. Dollar. Ein Drittel der Investoren stammten dabei aus Asien, ein Viertel aus den EU-Ländern. 12 Prozent der Käufer war Institutionelle aus der Schweiz.

 

Ein weiterer Sukuk ist laut IDB-Präsident Dr. Ali im 2010 fest eingeplant.

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